Jede Woche erreichen uns Fragen zu Pflanzen aller Art. Diese Woche will eine Leserin wissen, wie sie ihrer Chippendale-Rose helfen kann.
„Mein Rosenbäumchen im Topf mit Original-Züchteretikett Collection Chippendale, gekauft im Juni, zeigt am Wurzelhals eine faustgroße Wucherung. Wann kann ich die Rose in einen größeren Topf setzen? Welche Erde eignet sich? Und was ist die Ursache für die Wucherung und können sich andere Pflanzen anstecken?“, fragt eine KURIER-Leserin.
Befall mit Bakterien: „Diese Wucherungen deuten auf das Vorhandensein von Rosenkrebs hin, der an den Rosenwurzeln, am Wurzelhals oder an den Trieben auftreten kann. Es handelt sich um einen Befall durch Agrobacterium tumefaciens. Dieses Bakterium ist in geringen Mengen in nahezu jedem Boden vorhanden. Die Infektion der Rose kann durch Wunden, Nematoden oder Frostschäden erfolgen. Hat das Bakterium die Pflanze erreicht, überträgt es seine genetischen Informationen auf die Pflanzenzellen.
Bakterien sind die Ursache
Diese beginnen daraufhin, Nährstoffe und Wachstumshormone für die Bakterien zu produzieren. Diese führen zu krebsartigen Auswüchsen“, erklärt Melanie Polanski von Garten Valina in Niederösterreich. „Durch die Wucherungen oder das Aufplatzen der Rinde werden wichtige Nährstoffbahnen der Rose beschädigt. Zunächst wird die Pflanze geschwächt, doch bald können ganze Triebe absterben.
Privat
Um die Ausbreitung des Bakteriums in der Pflanze zu stoppen, sollten die befallenen Triebe gründlich entfernt werden. Die Schere sollte während des Schneidens mehrmals desinfiziert werden, da sie die einzige Quelle für eine Ansteckung anderer Rosen und Pflanzen darstellt. Leider existiert keine effektive Heilungsmethode für die betroffene Pflanze. Dennoch überstehen einige Rosen Jahrzehnte trotz Wucherungen. Die Rose kann dennoch umgepflanzt werden, was ihr zu einer längeren Lebensdauer verhelfen kann.
Sandra Mayer
Melanie Polanski, Gründerin vom Garten Valina in Niederösterreich
Dabei ist es entscheidend, die alte Erde gründlich zu entfernen und sie durch spezielle Rosenerde zu ersetzen, die alle notwendigen Nährstoffe enthält. Der ideale Zeitpunkt dafür ist im Herbst oder Frühling. Am besten dann, wenn die Rose ihre Blätter verloren hat, was etwa ab Ende Oktober, Anfang November der Fall ist.“ Falls die Pflanze nicht überlebt: „Nach dem Verlust der Pflanze empfehlen wir, entweder an derselben Stelle keine Rose zu pflanzen oder den Boden gründlich auszutauschen.“
Source:: Kurier.at – Wirtschaft
