Die Justiz-Probleme von René Benko: Ermittlungen in vier Ländern

Wirtschaft

Der gestrauchelte Immobilienzampano hält nach der Pleite seines Imperiums nicht nur die Justiz in Österreich auf Trab.

Fast ein Vierteljahrhundert zimmerte René Benko an seinem Imperium. Der Zusammenbruch ging weit schneller vonstatten und führte den einstigen Überflieger am Donnerstag schließlich in eine Zelle in der Justizanstalt Innsbruck. 

Machenschaften rund um die Signa-Megapleite beschäftigen Ermittler in vier Ländern.

Auftakt in Deutschland

Den Auftakt macht die Justiz in Deutschland. Kurz nachdem die deutsche Signa Real Estate Management am 23. November 2023 den Pleitereigen der Signa-Immobiliengesellschaften eröffnete, wirft die Staatsanwaltschaft München Benko Geldwäsche vor. Er soll Millionenbeträge, die von Banken und Investoren für den Kauf und die Sanierung des Münchner Hertie-Warenhauses  eingesammelt wurden, ins Ausland transferiert haben.

Auch in Berlin gerät Benko bereits im November 2023 ins Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft. Dort wird ihm Insolvenzverschleppung im Zusammenhang mit der Pleite des Kaufhaus des Westens (KaDeWe) vorgeworfen. Die Rede ist auch von Subventionsbetrug und Untreue.

Ermittlungen in Österreich folgen

Bis in Österreich strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen werden, ist es nur eine Frage der Zeit. Im März 2024  ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA)  zunächst gegen einen Signa-Manager wegen des Verdachts auf Betrug. Gelder von Investoren sollen nicht in die versprochenen Projekte geflossen sein, lauten die Vorwürfe.  

Mitte April 2024 wird schließlich Benko persönlich Ziel von Ermittlungen der WKStA. Zunächst wird dem Verdacht nachgegangen, dass er bei Kreditverhandlungen im Sommer 2023 die wirtschaftliche Lage der Signa falsch dargestellt haben soll. Anhängig sind  bereits  weitere Anzeigen. Unabhängig von der Signa-Pleite  wird Benko nach Aussagen des ehemaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid, im Casag-Verfahrenskomplex  Bestechung vorgeworfen. 

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Wegen des Verdachts auf Insolvenzbetrug und Geldwäsche werden im Frühjahr 2024 auch Ermittlungen in Liechtenstein bestätigt. In dem Fürstentum ist die nach Benkos Mutter Ingeborg benannte INGBE Stiftung geparkt.   

Haftbefehl auch in Italien

Auch Ermittlungen in Italien laufen. Im Dezember 2024 führen sie schließlich zu einem Haftbefehl gegen Benko und acht weitere Verdächtige. Ihnen werden neben anderen Delikten die Bildung einer kriminellen Vereinigung und Schmiergeldzahlungen vorgeworfen. 

Der Haftbefehl wird von den österreichischen Behörden aber nicht vollstreckt. In Haft genommen wird Benko  schließlich am Donnerstag. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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