Das Unternehmen EWP Recycling Pfand Österreich hat das Pfandsystem in Österreich aufgebaut und wird dieses auch in Zukunft betreuen.
Am 1. Jänner ist es so weit: Das Pfandsystem für Getränkeverpackungen wie PET-Flaschen und Aluminiumdosen startet.
Das Unternehmen hinter dem Einwegpfand heißt EWP Recycling Pfand Österreich. Unter der Geschäftsführung von Monika Fiala und Simon Parth hat die gemeinnützige Gesellschaft das Pfandsystem aufgebaut. Auch in Zukunft wird das Unternehmen als zentrale Stelle das Einwegpfand betreuen und weiterentwickeln, sagt Parth im Gespräch mit dem KURIER.
Verordnung des Klimaschutzministeriums
Begonnen hat alles mit einer Verordnung des Klimaschutzministeriums. Diese ordnete an, dass ab Jänner 2025 für Einweg-Getränkeverpackungen Einsatz zu bezahlen ist. So soll die Sammelquote der wichtigen Wertstoffe – Kunststoff und Aluminium – erhöht werden, um diese dem Recycling zuführen zu können.
Aktuell landen rund 70 Prozent der Einwegkunststoffflaschen in Österreich wieder im Kreislauf. Durch das Pfand soll diese Quote noch 2025 auf mehr als 80 Prozent und bis 2027 sogar auf mindestens 90 Prozent ansteigen.
Das Einwegpfand soll außerdem sogenanntes „Littering“ (also das achtlose Wegwerfen von Müll in der Umwelt) verhindern. „Die Verpackungen bekommen durch den Einsatz einen Wert von 25 Cent. Wir gehen davon aus. dass man nach der Einführung keine Pfandflaschen mehr im Park oder am Straßenrand liegen sehen wird“. sagt Fiala im KURIER–Gespräch.
Getränkehersteller und Händler stehen hinter Unternehmen
Das Unternehmen EWP Recycling Pfand Österreich gehört dem Trägerverein Einwegpfand, dessen Mitglieder die Getränkehersteller und die Händler als Rücknehmer sind. Die Verkäufer und Produzenten müssen sich auf der Plattform Recycling Pfand Österreich registrieren. Die Abwicklung funktioniert über eine eigene App und eine Service-Hotline.
Finanziert wird das Pfandsystem durch Beiträge, die die Getränkehersteller an das Unternehmen leisten. Diese entsprechen in der Höhe in etwa den Abgaben, die die Hersteller jetzt schon für die Verpackungsentsorgung etwa an die ARA (Altstoff Recycling Austria) bezahlen.
Daneben tragen auch die Materialerlöse, die beim Verkauf der Wertstoffe eingenommen werden, und die nicht ausbezahlten Pfandbeträge (der sogenannte Pfandschlupf) zur Finanzierung bei. Den Konsumenten entstehen durch die Einführung des Pfandsystems letztendlich keine zusätzlichen Kosten.
Bearbeitungsgebühr und Förderung
Die Getränkeverkäufer werden von EWP Recycling Pfand für ihren Mehraufwand entschädigt. Die sogenannte „Handling Fee“ (auf Deutsch: Bearbeitungsgebühr) beträgt zwei bis vier Cent pro Flasche oder Dose.
Automatenbetreiber – wie etwa große Supermarktketten – erhalten ein wenig mehr, damit die Kosten für das Gerät kompensiert werden. Zudem gab es für den Lebensmitteleinzelhandel eine Förderung, um diese bei der Anschaffung von Rücknahmeautomaten zu unterstützen.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft