E-Control: Strompreise werden bis 2030 stetig sinken

Wirtschaft

Österreichs Stromversorgung ist für die kommenden Jahre exzellent aufgestellt. Das geht aus dem neuesten Monitoringbericht der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Sie hat Daten der vergangenen Jahre analysiert und zahlreiche Simulationen zu Stromerzeugung und -Verteilung bis ins Jahr 2030 durchgeführt. Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei erneuerbarer Energie, sagt Alfons Haber, Vorstand der E-Control: „Bei Photovoltaik sind wir den Ausbauzielen um rund 3 Jahre voraus.“

Bei Windkraft wäre Beschleunigung gut

Einen leichten Aufholbedarf sieht die E-Control bei Laufwasserkraft und Windkraft. Letztere sei besonders wichtig, weil sie die Erzeugung von Wasser- und Solarkraft zeitlich gut ergänzt und vergleichsweise hohe Jahreserträge liefert. Die im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz fixierten Ausbauziele können aber erreicht werden.

Bei Photovoltaik gefährde auch nicht die von der Branche kritisierte Kürzung von staatlichen Fördermaßnahmen den Ausbaupfad nicht. „Wir haben die letzten zwei Jahre dermaßen viel weitergebracht, dass jetzt auch eine gemächliche Geschwindigkeit ausreicht“, sagt Johannes Mayer, Leiter der Abteilung Volkswirtschaft der E-Control.

Bei passendem Wetter kann Österreich viel Strom verkaufen

Durch vorteilhafte Wetterbedingungen (v.a. gute Wasserführung) hat Österreich im Jahr 2024 netto rund 10 Prozent seiner eigenen Stromerzeugung exportiert. In Zukunft werde sich das Land als Netto-Exporteur etablieren, sagt Haber. In den Wintermonaten werde man aber weiterhin Strom importieren müssen. Die Vernetzung mit dem europäischen Strommarkt sei insofern sehr wichtig.

Der Ausbau der kontinentalen Stromnetze werde laut E-Control dazu führen, dass Strom in der ganzen EU billig produziert werden könne. Dadurch können etwa lokale Gegebenheiten wie Dunkelflauten (wenig Solar- und Windstromerzeugung) ausgeglichen werden. Für Österreich wird sich der Netzausbau auszahlen, ist Haber überzeugt: „In Deutschland ist ein Erzeugungsmangel gegeben. Dort gibt es eine hohe Nachfrage nach Strom. Wenn wir diesen Markt bedienen können, werden wir davon profitieren.“

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Gaskraftwerke auch ohne Kapazitätsmarkt rentabel

Bis 2030 wird Österreich 95 Prozent seines Strombedarfs mit erneuerbaren Energien decken können. Für den Rest werden weiterhin mit Gas betriebene thermische Kraftwerke notwendig sein. Für einige Energieversorger stellt sich die Frage, wie diese in Zukunft noch ökonomisch betrieben werden können, wenn sie nur auf wenig Betriebszeit kommen. Sie schlagen deswegen ein alternatives Marktmodell, den so genannten Kapazitätsmarkt vor. Dabei werden Kraftwerksbetreiber dafür bezahlt, eine theoretische Einspeiseleistung bereitzustellen.

Die E-Control sieht derzeit keinen Bedarf, das aktuelle Marktmodell, bei dem nur tatsächlich erzeugter Strom vergütet wird, zu verändern. Gaskraftwerke würden aktuell zu Zeiten gebraucht, wo Strompreise relativ hoch seien. „Im Winter sind die Preise bei 100 Euro pro Megawattstunde. Da ist sehr wohl ein wirtschaftlicher Einsatz der thermischen Kraftwerke möglich.“ Das Verlängern der Laufzeit von in die Jahre gekommenen Gaskraftwerken zahle sich auf jeden Fall aus.

Flexibilisierung sollte viele Probleme lösen

Für das Bewältigen von Spitzenlasten im Netz, für die man Gaskraftwerke ebenfalls benötigt, setzt die E-Control auf eine zunehmende Flexibilisierung des Verbrauchs. In Zukunft wird es auch durch Netzentgelte genügend Anreize dafür geben, den Stromverbrauch zeitlich an die Erzeugungslage anzupassen. Neue technische Möglichkeiten mit digitalen Stromzählern (Smart Meter) und Batteriespeichern tragen dazu bei, dass sich flexibler Verbrauch auszahle.

Der preisliche Unterschied im Stromgroßhandel zwischen teureren und günstigeren Stunden werde immer größer, sagt Mayer. Als Privatkunde könne man davon profitieren, den eigenen Verbrauch auf günstigere Zeiten zu verlegen, indem man so genannte …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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