Ende eines Marketing-Gags? Warum Hartlauer heuer keine Schneewette macht

Wirtschaft

Seit den 90er-Jahren geht Hartlauer die „Schneewette“ ein. Dieses Jahr setzt sie aus – aus einem ganz bestimmten Grund.

Wenn es am Heiligen Abend schneit, schenkt Hartlauer jedem zweiten Kunden seinen Einkauf. Diese sogenannte „Schneewette“ schließt das Unternehmen schon seit den 90er-Jahren ab. Eine Riesen-Marketing-Aktion, die seit Jahren zu Weihnachten dazu gehört und die Kunden und den Unternehmer freut. In seinem „Löwenmagazin“ erzählt Geschäftsführer Robert Hartlauer, wie er in den vergangenen Jahen am 24. Dezember um zwölf Uhr mittags in einer Landeshauptstadt vor dem Rathaus stand – gemeinsam mit Notar und Meteorologen. „Dort wird dann festgestellt, ob es schneit oder eben nicht. Das muss natürlich kein Schneesturm sein, sondern es reicht quasi eine kleine Schneeflocke“, so Hartlauer. Die Versicherung würde nämlich schon bei leichtem Schneefall zahlen. 

Was war die Schneewette bisher?

Seit 1997 gibt es die Schneewette. Die Idee kam von Hartlauer-Gründer Franz Josef Hartlauer, der gelesen hat, dass man in England auf Regenwetter wetten konnte, erzählt Robert Hartlauer. Die erste Wette lief jedoch nicht nach Plan: Kurz vorm großen Tag soll die Versicherung abgesprungen sein. „Wir hatten schon alle Kataloge in Zusammenhang mit der Schneewette gedruckt und sind in die Werbung gegangen“, heißt es im „Löwenmagazin“. Franz Josef Hartlauer hielt trotzdem an der Wette fest und zog es ohne Versicherung durch. „Schlussendlich sind wir dann zu Weihnachten in Linz vor dem Rathaus gestanden und haben gebetet, dass es nicht schneit“, erinnert sich Robert Hartlauer. Geschneit habe es dann tatsächlich nicht. 

Wie oft wurde die Wette schon eingelöst?

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Bisher wurden mehrere Millionen ausbezahlt, verrät Geschäftsführer Robert Hartlauer dem KURIER. Insgesamt soll es sechs Mal am Heiligen Abend geschneit haben. „Aber es gibt ein klares Gefälle. In Tirol und Vorarlberg kommt es häufiger vor.“ 

Und heuer? Wird es keine Schneewette geben 

Schon im Jahr 2022 setzte Hartlauer mit der Schneewette aus. Damals wegen der sinkenden „Einkaufslust“ durch die Corona-Pandemie. Heuer hat es jedoch andere Gründe, wie der Geschäftsführer erklärt. „Wenn wir die Schneewette machen, müssen wir uns versichern. Das Risiko könnte man sonst nicht eingehen“, sagt er. Bedeutet: Die Versicherung muss bezahlt werden, egal, ob man nun die Wette gewinnt oder verliert. Zusätzlich gibt es auch noch eine Glückspielsteuer, die es zu zahlen gilt. „Das sind relativ hohe Kosten“, wie Hartlauer meint. Was im Normalfall gar kein Problem wäre. Ganz im Gegenteil, es freut ihn sogar, wenn Kunden die Wette gewinnen: „Wenn es wirklich jedes Jahr zu Weihnachten irgendwo in Österreich schneit, dann wäre zumindest der Benefit für die Kundschaft da und die Zahlungen würden sich auszahlen.“ 

Durch die Klimaerwärmung aber gibt es in den meisten Bundesländern nur noch eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass es schneit, sagt er. „Vergangenes Jahr gab es genau am Tag vor Weihnachten Tauwetter. Das ist schade.“ Deswegen will das Unternehmen dieses Jahr eine Wett-Pause einlegen. Aus Gründen der Klimaerwärmung. „Ich bin aber gespannt, ob es genau heuer schneien wird“, lacht Hartlauer.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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