Energiepreise auf wilder Berg- und Talfahrt: Was das für Kunden bedeutet

Wirtschaft

Holz-, Öl- und Gaspreise sind zuletzt gesunken. KURIER-Leser können ihre Energiefragen am 8. April einer Expertin stellen.

Energiekunden haben es derzeit nicht leicht, den Überblick zu behalten. Die Preise für Strom, Öl und Gas sind aufgrund geopolitischer Verschiebungen wilden Schwankungen ausgesetzt. 

In den vergangenen beiden Tagen gingen etwa die Großhandelspreise für Erdöl auf Talfahrt. Der Ölverbund OPEC hat seine Fördermengen erhöht, gleichzeitig schwächt die Zollpolitik von US-Präsident Trump die Weltwirtschaft. Prognosen sehen nun eine geringere Nachfrage nach Erdöl voraus.

Strom um 35,7 Prozent teurer als vor einem Jahr

Für Privatkunden, die Pkw mit Benzin und Diesel betanken, bedeutet das immerhin eine Entlastung. Bei Strom hingegen gibt es nach einem saftigen Preisanstieg zu Jahrebeginn durch die Erhöhung der Netzentgelte nun eine weitere Erhöhung. Das geht aus dem aktualisierten Energiepreisindex der Österreichischen Energieagentur hervor. Insgesamt sind die Energiekosten im Februar 2025 um 0,2 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Februar des Vorjahres sind es gar 3,4 Prozent mehr.

Strom verteuerte sich gegenüber dem Jänner um 0,3 Prozent. Durch die schon zuvor gestiegenen Netzentgelte fällt der Vergleich zum Februar 2024 besonders drastisch aus: Plus 35,7 Prozent. Der Erdgaspreis ist hingegen eindeutig gefallen. Im Jahresvergleich zahlten Durchschnittskunden im Februar 2025 um 12,3 Prozent weniger. Treibstoffpreise stiegen gegenüber dem Jänner etwas an, liegen jedoch immer noch unter den Vorjahrespreisen. Fernwärme ist sehr stabil, Brennholz und Pellets sind deutlich günstiger als vor einem Jahr.

Langfristig günstiger, aber unter einer Bedingung

Im Februar lag die Steigerung des Energiepreisindex bei 3,4 Prozent, während der Verbraucherpreisindex um 3,2 Prozent gestiegen ist. Laut der Statistik Austria gab es im März dagegen in diesem Verhältnis eine Umkehr. Energie verteuerte sich gegenüber März 2024 nur um 2,4 Prozent, während der VPI bei 2,9 Prozent lag. Energiepreise scheinen die Inflation also nun eher wieder zu bremsen.

  2024 war ein Rekordjahr für das österreichische Ei

Langfristig sieht die E-Control stabile bis leicht sinkende Strompreise voraus. Auch die Netzgebühren könnten sinken, vorausgesetzt schon länger in der Schublade wartende Gesetze für die Energiebranche werden 2025 endlich umgesetzt. Sie sollen u. a. dazu führen, dass der Netzausbau schneller voranschreitet, der Aufgrund der Zunahme volatiler erneuerbarer Energieträger notwendig ist.

Verbesserungsbedarf bei der Planung

Wie der Europäische Rechnungshof diese Woche klarstellte, ist der Ausbau dringend notwendig. „Die Stromnachfrage in der EU wird sich bis 2050 voraussichtlich mehr als verdoppeln“, sagt Rechnungshof-Mitglied Keit Pentus-Rosimannus. Derzeit aber bremsten langwierige Genehmigungen, schlechte Planung und Material- sowie Fachkräftemangel den Ausbau.

Je länger es dauert, um neue Kraftwerksprojekte umzusetzen sowie die Netzinfrastruktur auszubauen, desto teurer wird die Energiewende. Branchenvertreter fordern schon lange, sich zu einem bestimmten Ausbaupfad zu bekennen und eine gesamtheitliche Energieraumplanung durchzuführen. Ein Hindernis dabei ist der Föderalismus. Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, etwa wenn es darum geht, wo welche Arten von Kraftwerken errichtet werden dürfen. Für Investoren gibt es dadurch wenig Planungssicherheit.

Wie man Kosten für sich selbst gering hält

Politische Entscheidungen oder Versäumnisse wirken sich massiv auf Endkundenpreise aus. Als Privatkonsument hat man dennoch einen gewissen Einfluss darauf, wie hoch die Energierechnung am Ende ausfällt. In Österreich herrscht etwa beim Wechsel des eigenen Strom- oder Gasanbieters eine vergleichsweise hohe Zurückhaltung.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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