Die Währungshüter hatten im Juni die Zinswende eingeleitet, nachdem sich die Inflation deutlich abgeschwächt hat.
Es geht weiter abwärts. Und zwar mit den Leitzinsen in der Eurozone. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den nächsten Zinsschritt gesetzt. Wie von so gut wie allen Analysten erwartet worden war, wurde der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
Das ist die vierte Senkung heuer. Die Währungshüter hatten im Juni die Zinswende eingeleitet, nachdem sich die Inflation deutlich abgeschwächt hat. Die sinkenden Zinsen helfen der derzeit schwächelnden Wirtschaft in vielen Euroländern. Die sinkenden Zinsen helfen der derzeit schwächelnden Wirtschaft in vielen Euroländern.
„Wir stehen erst am Beginn der Zinssenkungen“, sagt Alfred Kober, Chef des steirischen Fondsanbieters Securtity KAG, im KURIER-Gespräch. „Denn Senkungen beruhen in der Regel auf ökonomischen Problemen.“
Schwaches Wachstum
Das Wachstum bleibe anhaltend schwach, die Inflation sei zwar im Durchschnitt der Eurozone im Vormonat wieder leicht gestiegen, doch prinzipiell bleibe sie auf dem Zielpfad von zwei Prozent. „Der Markt preist bereits sechs Zinssenkungen bis Oktober 2025 auf dann 1,75 Prozent ein“, sagt Kober. Bis April sollen es laut der Mehrzahl der Beobachter gleich 4 sein. Zum Vergleich: In den USA soll es nur um 0,75 Prozent nach unten gehen. Dort zeigt sich auch die Konjunktur in besserer Verfassung.
Experte: Eine Zinssenkungsphase dauert im Durchschnitt 1,8 Jahre
Für Gerold Permoser, Chief Investment Officer der Erste Asset Management, hat die bisherige Strategie der EZB heuer gut funktioniert. „Wenn die Inflation den Spielraum gibt, dann kann sich die EZB nach der wirtschaftlichen Entwicklung richten.“
Laut Kober dauert eine Zinssenkungsphase (am Beispiel der USA) im Durchschnitt 1,8 Jahre und die Zinsen sinken um rund 70 Prozent. In diesen Phasen haben seinen Berechnungen zufolge Anleihen historisch gesehen die besten Erträge gebracht, während Aktien deutlich dahinter rangieren. Dies zeige sich auch heuer, wobei die USA wegen der Euphorie bei Techwerten eine Sonderstellung einnehmen würden.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft