Spar hat bereits Produkte aus den Regalen genommen. Andere Supermarktketten sehen dafür aktuell keine Notwendigkeit.
Der süße Honig bekam kürzlich einen bitteren Beigeschmack: Bei einer Laboruntersuchung des ORF-Magazins konkret kam heraus, dass 23 von 31 getesteten Honigproben gefälscht waren. Bei allen betroffenen Produkten handelte es sich um Importprodukte. Dieser war etwa mit Zuckersirup gepanscht, der günstiger ist als echter Honig.
Spar reagierte umgehend mit Verkaufsstopp
Die Lebensmittelkette Spar hatte umgehend auf das Untersuchungsergebnisse reagiert und eine sofortige Überprüfung der Eigenmarken-Honige angeordnet. Insgesamt sieben verschiedene Honig-Produkte, die importierten Honig enthalten, wurden vorsorglich aus dem Verkauf genommen, bis die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen. Zudem sei das Unternehmen in Gespräche mit seinen Lieferanten getreten, wie Spar dem KURIER mitteilt.
Was mit dem aktuell in Untersuchung befindlichen Produkten passiert, wenn sie sich tatsächlich als Fälschung herausstellen, lässt das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch offen: „Wir bitten um Verständnis, das wir keine voreiligen Schlüsse ziehen möchten, bevor uns nicht die Ergebnisse vorliegen“, heißt es von Spar dazu.
Rewe beauftragt weitere Analysen
Auch der Konzern Rewe (Billa, Billa Plus, Penny und Adeg) nimmt die aktuellen Testergebnisse „sehr ernst“, wie das Unternehmen dem KURIER mitteilt. „Wir befinden uns in stetigen Kontakt mit akkreditierten Instituten und beauftragen umfassende zusätzliche Analysen unserer Honig-Eigenmarken“, heißt es.
Entgegen mehrerer falscher Medienberichte habe Rewe aber bislang keinen Honig aus dem Sortiment genommen. Solange sich kein Produkt als Fälschung erweist, seien auch keine Verkaufsstopps geplant, so das Unternehmen.
Lidl verweist auf eigene Kontrollen
Lidl verweist auf KURIER-Anfrage auf eigene Untersuchungen der insgesamt vier Honigprodukte, die der Diskonter anbietet. Diese würden regelmäßig von „etablierten, erfahrenen und akkreditierten Laboren für Honiganalytik in Europa“ kontrolliert und „mit mehreren Analysemethoden auf Verfälschung hin untersucht“, heißt es.
Da die bisherigen internen Analysen unauffällig gewesen seien, gebe es keine Hinweise darauf, dass eines der Produkte gestreckt wurde. Falls das aktuelle konkret-Testergebnis, das Lidl nach eigenen Angaben noch nicht vorliegt, aber belastbare Abweichungen aufweisen sollte, will die Supermarktkette „weitere Schritte einleiten“.
Auch Hofer hat sein Sortiment selbst überprüft
Auch die Diskontkette Hofer verweist auf eigene „umfassende Untersuchungen“ des gesamten Honig-Sortiments, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Die Produkte wurden dabei auf die Zugabe von Fremdzucker untersucht, eine Verfälschung wurde laut Angaben der Supermarktkette bei keinem einzigen Honig festgestellt.
Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung nehme man aber trotzdem zum Anlass, gegebenenfalls weitere Analysen durchzuführen, wie Hofer dem KURIER mitteilt.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft