Gesund essen trotz Zeitmangel: Expertentipps für den Büroalltag

Wirtschaft

Die Fehlernährung im Dezember wiegt jetzt schwer. Ernährungscoach Elisabeth Koller sieht viele ausgelaugte Menschen – das Gegengift ist grün.

Kein Alkohol, kein Zucker: Jänner ist Abnehmmonat – und das meist aus gutem Grund. Elisabeth Koller propagiert als Ernährungscoach klarerweise eine andere Strategie: wer leistungsfähig sein will, muss gut essen.

KURIER: Frau Koller, in welchem Zustand sind wir nach den Feiertagen?

Elisabeth Koller: In einem müden, ausgelaugten. Das merke ich bei vielen Kunden. Das ganze Essen vom Dezember sitzt nicht nur in den Kilos, sondern kostet uns auch Energie. Hinzu kommt, dass uns Vitamin D fehlt. Deshalb sind jetzt auch besonders viele Menschen krank.

Was wäre jetzt eine gute Reparaturstrategie?

Die Devise lautet: Iss dein Gemüse. Das ist eine einfache Möglichkeit, zu entlasten und die richtigen Nährstoffe zuzuführen. Über die Feiertage haben wir zu viel Zucker, Weizen und Alkohol zugeführt, das geht auf die Leber. Die muss jetzt richtig viel abarbeiten.

Bewusst weniger, bewusst gesünder ernähren: Wann merkt man Effekte?

Früher hat man gesagt, nach 21 Tagen. Ich merke aber, dass es länger braucht. Der Körper braucht Zeit, um sich umzustellen, gerade auch der Darm muss entgiften und wieder in Schwung kommen.

Im Business-Alltag ist gutes Essen oft schwer zu kriegen. Schnelles Frühstück, keine Zeit zu Mittag, abends vielleicht zu üppig. Genau umgekehrt sollte es aber sein.

Das Frühstück bekommt viel zu wenig Stellenwert. Oft auch, weil abends zu viel gegessen wird und man das Frühstück dann bewusst auslässt. Davon rate ich ab, denn so sinkt am Vormittag die Energiekurve ab. Dann, wenn wir die Energie brauchen.

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Elisabeth Koller sieht als Coach die Dinge ganzheitlich. Zu einer  Balance gehören u. a. Ernährung, Entspannung, Regeneration,    Darmgesundheit, Schlafgesundheit, Meditation

Ist die Verfügbarkeit das größte Problem einer guten Business-Ernährung? 

Ich finde nicht, denn man könnte schon überall etwas Gutes finden. Fertige Salate aus dem Supermarkt oder gute Suppen, die gibt es oft von regionalen Anbietern. Eventuell aufgewertet mit Mikrogrün, also Kresse oder anderen frischen Kräutern. Ich sehe aktuell auch Bowls als gute Alternative, die gibt’s in Bowl-Bars oder im Supermarkt. Da ist viel drin: Gemüse, Obst, Sesam, Alge, Lachs, Huhn, Tofu, Reis.

Sieht so der ideale Teller aus?

Ja. 50 Prozent sollen Gemüse und Obst sein, 25 Prozent Kartoffeln und Getreide. Und 25 Prozent Protein. Beim schnellen Weckerl mit Wurst hat man das aber garantiert nicht. Auch das Croissant und der Kaffee to go sind nicht das Wahre, weil da eigentlich keine Nährstoffe drin sind.

Wie gut ist heute eigentlich ein Kantinen-Essen?

Ich merke, dass immer mehr Firmen ihre Mitarbeiter gut füttern wollen. Gutes Essen ist ein Asset geworden – für Bewerber und das Wohl aller Mitarbeiter.

Was würden Sie in der Kantine nie essen?

Wer fit in den Nachmittag gehen will, muss aufs Schnitzel zu Mittag verzichten. Denn nach so einer Mahlzeit ist man erst einmal fertig, braucht mindestens eine Stunde, um sich davon zu erholen. Durch das Fett ist die Verdauungsarbeit so intensiv, dass das Gehirn keine Leistung mehr bringen kann. Ich würde auch Nudeln vermeiden, weil sie müde machen und so schwierig am Punkt zu kochen sind.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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