
Vor fünf Tagen ist der Immobilien-Milliardär Klemens Hallmann, Eigentümer der Hallmann Holding International Investment GmbH, als Aufsichtsratsvorsitzender der angeschlagenen Bauträger-Firma Süba AG zurückgetreten. Zu diesem Zeitpunkt muss schon klar gewesen sein, dass die Süba in die Pleite schlittern wird.
Am vergangenen Freitag ist laut Creditreform am Handelsgericht Wien das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt worden, am Montag wurde es dann eröffnet.
Zuvor war mit Hilfe externer Berater versucht worden, die Süba außergerichtlich zu sanieren.
„Es wurden bis zuletzt sehr konstruktive Gespräche mit allen wesentlichen Stakeholdern, insbesondere den finanzierenden Banken, dem Eigentümer und sonstigen Finanzgläubigern geführt, um durch Anpassungen von Tilgungen, Stundungen sowie durch Überbrückungsfinanzierungen ein solventes Restrukturierungskonzept umzusetzen“, heißt es im Antrag. „Leider torpedierte ein wesentlicher Finanzgläubiger Ende März 2025 völlig überraschend (…) die außergerichtlichen Restrukturierungsbemühungen.“ Dieser Gläubiger soll gerichtliche Exekutionen gegen die Süba eingeleitet haben.
Dadurch musste die Süba die Reißleine ziehen und Insolvenz anmelden.
Am Zahlenwerk des Unternehmens fällt auf, dass den Verbindlichkeiten in Höhe von 226,37 Millionen Euro nur freie Aktiva in Höhe von 8,66 Millionen Euro gegenüberstehen. Die Finanzierung der Süba-Gruppe erfolgte großteils über Banken, bei denen Geld für den Ankauf und Entwicklung von Liegenschaften aufgenommen wurde. Diese Finanzierungen nahmen vor allem die Besitzgesellschaften, sprich die Süba-Töchter, auf. Insgesamt hat die Süba 44 Tochtergesellschaften.
Hohe Haftungen
Die Banken sind durch hypothekarische Pfandrechte und durch Haftungen der Süba AG besichert. Allein die Süba-Haftungen gegenüber Banken betragen 74,36 Millionen Euro. Zusätzlich hat die Süba bei weiteren Kapitalgebern Geld aufgestellt, das durch Geschäfts- und Gewinnanteile an Gesellschaften der Süba-Gruppe besichert ist.
Die Süba AG beabsichtigt die Fortführung des Unternehmens. Dazu sollen Liegenschaften zeitnah verkauft werden, um den operativen Betrieb der AG und der Süba-Gruppe zu sichern.
Einstieg eines Investors?
Zugleich will die Schuldnerin Gespräche mit ihrem Eigentümer Hallmann Holding und Finanzgläubigern zwecks Überbrückungsfinanzierungen führen. Den Gläubigern will sie 20 Prozent Quote bieten. Dafür muss sie rund 45 Millionen Euro auftreiben. Dieses Erfordernis soll auch aus der Verwertung bestehender und neuer Immobilienprojekte finanziert werden.
Doch mit diesen Erlösen müssen zuerst die finanzierenden Banken bedient werden. „Zur Stabilisierung der Besitzgesellschaften (Töchter) und somit zum Werterhalt der Immobilienprojekte wird in Absprache mit den jeweils finanzierenden Banken ein Lösung zu finden sein“, heißt es weiters. Es gibt auch Gespräche des Eigentümers Hallmann Holding „über einen Einstieg eines Investors“, der die Anteile der Süba AG übernehmen könnte. Ein Verkaufsprozess soll bereits eingeleitet sein.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft