Handels-KV: Vor vierter Runde droht Gewerkschaft mit Störaktionen

Wirtschaft

Wenn es heute zu keiner Einigung kommt, soll es am Black Friday erste Kampfmaßnahmen geben.

Vor der vierten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen im Handel, heute, Donnerstag, erhöht die Gewerkschaft den Druck. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird es am Freitag in einer Woche, dem Black Friday, sowie am Samstag (30. November) „Störaktionen“ geben, hieß es nachder  bundesweiten Betriebsrätekonferenzen am Mittwoch. Wie diese genau aussehen, wollten die Arbeitnehmervertreter vorerst nicht verraten.

„Lassen Sie sich überraschen“, so der Vorsitzende des GPA-Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer, vor Journalisten. Nach dem Ende der Betriebsrätekonferenz in der Zentrale des ÖGB in Wien machten sich die Belegschaftsvertreter vom zweiten Wiener Gemeindebezirk Mittwochmittag Richtung Wiener Mariahilferstraße auf, um dort die Handelsangestellten über die heutige Resolution der Betriebsräte zu informieren.

APA/GEORG HOCHMUTH

Betriebsrätekonferenz am Mittwoch in Wien

Streit über KV-Dauer

Vor der vierten und wohl entscheidenden Runde heute stritten die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vor allem über die Dauer des neuen KV. Die Arbeitgeber wollen eine KV-Erhöhung von 3,1 Prozent für 2025 sowie für 2026 die Abgeltung der Inflationsrate plus 0,5 Prozentpunkte, sofern die Inflationsrate unter 2 Prozent bleibt. Für die Gewerkschaft GPA eine „Provokation“, denn alle Prognosen würden für 2025 eine Inflationsrate über 2 Prozent vorhersagen.

Für die GPA ist klar, dass es bei den Kollektivverträgen für 2025 „einen Abschluss über der rollierenden Inflation von 3,8 Prozent geben muss. „Wenn man will, dass die Beschäftigten wieder mehr Geld ausgeben, brauchen sie die Sicherheit, dass ihre realen Einkommen steigen werden“, so die GPA-Verhandlungsführer.

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Bei den bisherigen drei Verhandlungsrunden sei man sich lediglich bei den Lehrlingseinkünften näher gekommen. Hier sei man nahe an einem Konsens, dass diese im ersten Lehrjahr von derzeit großteils 880 auf 1.000 Euro ansteigen. Dem Vorschlag eines zweijährigen Abschlusses, wie ihn beispielsweise die Metallindustrie im Vorjahr vereinbarte, stehe man prinzipiell offen gegenüber, aber das vorgelegte Angebot sei hier weit zu niedrig.

Abschlüsse bei 4 %

Andere Branchen haben sich schon geeinigt. Für Textilreiniger, Wäscher und Färber steigen die Löhne zu Jahresbeginn um 3,95 Prozent, der Mindestlohn erhöht sich auf 1.882 Euro brutto. Nahezu gleich abgeschlossen haben auch das Bekleidungs-, Textil-, Schuh-, Sattler- und Kürschnergewerbe sowie die Handschuhmacher und Gerber. Alle Bereiche vereinbarten, dass es bis Ende 2026 eine Anhebung der Brutto-Mindestlöhne auf 2.000 Euro geben soll. Schon in der Vorwoche einigten sich die Sozialpartner im Eisenbahnbereich auf eine KV-Erhöhung von 4,1 Prozent.

Noch ausständig ist der neue KV für die Buslenkerinnen und Buslenker. Diese forderten am Dienstag im Rahmen einer Aktion zum Welttoilettentag mehr Sanitätseinrichtungen (Toiletten, Duschen, Waschräume) zumindest entlang des hochrangigen Straßennetzes sowie und bessere Arbeitsbedingungen.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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