Handy im Bett: Wie es unsere Beziehung und unseren Schlaf beeinflusst

Wirtschaft

Mobile Geräte sind im Schlafzimmer gern gesehene Gäste. Sie können schaden, aber auch zur Entspannung beitragen. Ein Pro & Contra.

Pro: Das Handy, mein Bettfreund

Handy aufs Herz: wir wissen, dass das Smartphone im Bett Nachteile birgt. Aber ihm deshalb Zutrittsverbot ins Schlafzimmer erteilen? Für viele wohl keine praktikable Lösung. Denn die Mediennutzung vor dem Schlafengehen kann für Menschen ohne Schlafprobleme auch persönliche Vorteile bringen.

Noch rasch den morgigen Tag durchplanen, sich updaten, Termine checken oder E-Mails schreiben und dafür am Morgen etwas länger liegen bleiben – für Morgenmuffel eine attraktive Lösung. Und noch ein Vorteil in Sachen Zeitmanagement: Verschiebt man diese kleinen organisatorischen Aufgaben auf die Zeit, wenn Kinder und Partner schon selig schlafen, kann man den Abend davor zusammen ungestört genießen.

Abendessen kochen, Kinder ins Bett bringen, sich dem Partner widmen. An hektischen (Arbeits)tagen bleibt wenig Zeit für einen selbst. Abends in Ruhe am Smartphone, Tablet oder dem Kindle noch ein Buch oder die Nachrichten des Tages zu lesen, durch Social Media zu scrollen oder einen Podcast hören – das kann Teil der Selbstfürsorge sein. So lässt sich das Schlafengehen für eine begrenzte Zeit auf angenehme Weise hinauszögern und gibt das Gefühl, noch etwas vom Tag zu haben.

Schneller Einschlafen

Was früher das Einschlafen bei der dritten Wiederholung eines Fernsehkrimis war, ist jetzt das Schauen von Videos oder Strickanleitungen: Berieselung. Und zwar bereits bettfertig, eingekuschelt unter der Decke. Ja, natürlich könnte man Tagebuch führen oder Entspannungsübungen praktizieren. Dabei lernt man aber nicht Handarbeiten.

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Zum Schluss noch ein paar wissenschaftliche Fakten. Mediennutzung, etwa die Lieblingsserie im Bett anzuschauen, kann sich tatsächlich vorteilhaft auf die Einschlafzeit auswirken. Voraussetzung: Man konzentriert sich auf ein Gerät und nutzt es nicht länger als eine Stunde. Das zeigt eine Studie der University of Delaware. Warum? Weil die Menschen durch die im Voraus geplante Mediennutzung früher ins Bett gehen.

Contra: Der Feind in meinem Bett

Das Handy ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Es ist stets griffbereit – auch im Schlafzimmer. Dabei hat es gerade dort am wenigsten verloren, sind sich viele Experten einig.

Laut einer aktuellen Studie des Norwegian Institute of Public Health erhöht die Nutzung elektronischer Geräte im Bett das Risiko von Schlaflosigkeit um bis zu 59 Prozent. Auch die Schlafzeit verringert sich um 24 Minuten. Surfen oder Arbeiten erhöht zudem die geistige Aktivität und damit die Anspannung – die zum Einschlafen notwendige Entspannung rückt in weite Ferne, erklären Schlafmediziner. Des weiterenblockiert das blaue Licht des Handys die Ausschüttung von Melatonin. Hier sollte zumindest der Blaulichtfilter eingeschaltet werden.

Gefahr für die Beziehung

Wer in einer Partnerschaft Abend für Abend im Bett auf sein Handy starrt, könnte seine Beziehung aufs Spiel setzen. Intimität und Zweisamkeit können beim nebeneinander scrollen (auch „Parallel-Scrolling“ genannt) zu kurz kommen, berichten Paarberater und Therapeuten. Sich lieber mit dem Smartphone zu beschäftigen, als lieber dem Gegenüber zuzuhören hat sogar einen offiziellen Namen: Phubbing (Kofferwort aus „Phone“ und „snubbing“, also brüskieren).

Nein, wer abends im Dunkeln  am Handy liest, wird nicht gleich fehlsichtig. Allerdings können schlechte Lichtverhältnisse das Risiko, kurzsichtig zu werden, erhöhen. Da wir immer mehr Zeit in Innenräumen und am Computer verbringen, …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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