Image-Desaster: Elon Musks Eskapaden kosten Tesla Marktanteile

Wirtschaft
Anti-Musk-Aufkleber für Teslas: Ich habe ihn gekauft, bevor Elon verrückt wurde

In Deutschland verliert Tesla knapp 10 Prozent Marktanteil. Politik-Einstieg von Besitzer Musk bringt weltweites Imageproblem.

Laut neuesten Zahlen des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes musste Tesla im vergangenen Jahr kräftig Federn lassen. Keine andere E-Auto-Marke hat im Nachbarland so stark an Absatz eingebüßt wie Tesla. Die Neuzulassungen sacken um gut 26.000 auf knapp 38.000 ab. Das entsprach einem Marktanteil von 9,9 Prozent. Dadurch rutschte die Firma von Elon Musk vom zweiten auf den dritten Platz im deutschen Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) ab.

Vom E-Auto-Pionier zum Polit-Rüpel

Noch 2022 hatte sie an der Spitze gestanden. Experten erklärten die Schwäche des Autobauers zuletzt unter anderem mit einem Imageproblem, das auch auf Mehrheitseigner Musk und dessen politisches Engagement zurückgeht. Musk unterstützt den künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Unter ihm soll Musk das neu geschaffene Ministerium für Regierungseffizienz (Department of Government Efficiency) führen.

Auf Effizienzsteigerung in den USA scheint sich Musk, der lange Zeit als E-Auto-Pionier galt, aber nicht zu konzentrieren. In Deutschland wirbt er offen für die rechtsradikale Partei AfD, in Großbritannien fordert er die Verhaftung von Premier Keir Starmer. Über sein soziales Netzwerk X scheut Musk auch nicht davor zurück, Politiker abseits des rechtsextremen Spektrums wüst zu beschimpfen. Den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete Musk etwa als „Trottel“, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist für ihn ein „Tyrann“.

Beschämte Rechtfertigung am Stoßdämpfer

Musks Manieren sind für viele Tesla-Besitzer Grund, sich beschämt für ihre Automarke zu rechtfertigen. Ein Zeichen dafür sind Stoßstangen-Aufkleber (Bumper Sticker) mit dem Wortlaut „Ich hab den hier gekauft bevor Elon verrückt wurde.“ Manchen Menschen sei die Aussage noch zu milde, schildert Patrik Schneider, Betreiber eines Online-Shops für Sticker, gegenüber Car-Editors Content. Sie bestellen dann etwa Aufkleber mit „FCK ELN“ oder „Elon Sucks“.

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Ein Käufer eines Anti-Musk-Stickers bei Amazon schildert, dass der Aufkleber viel Aufmerksamkeit erregt: „Leute sind zu mir hergekommen und haben mir gesagt, wie sehr sie diesen Sticker schätzen. Vorbeifahrende Autofahrer zeigen mir nach oben gestreckte Daumen.“ Ein Sticker-Verkäufer aus den USA schildert gegenüber Heatmap, dass die Verkäufe von Anti-Musk-Aufklebern seit der US-Präsidentschaftswahl massiv gestiegen seien.

Tesla-Neuzulassungen gehen auch in Österreich zurück

Einen Tesla zu fahren sei wie eine MAGA-Kappe („Make Amerika Great Again“ – Trumps bekanntester Wahlspruch) aufzuhaben, schildert ein Fahrer. War man als Tesla-Fahrer bisher Aushängeschild für den Wandel hin zu einer klimafreundlichen Mobilität, empfinden viele Fahrer heute eher Scham. Umfragen zeigen, dass es viele Menschen gar für moralisch verwerflich halten, einen Tesla zu fahren.

Musks Imageproblem könnte auch in Österreich ein Faktor für zurückgehende Tesla-Verkaufszahlen sein. 2023 wurden über 8.400 Teslas neu zugelassen, 2024 waren es rund 7.600. Der Rückgang ist also moderat im Vergleich zu Deutschland.

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Anti-Musk-Aufkleber für Teslas: Ich habe ihn gekauft, bevor Elon verrückt wurde

In Deutschland leiden auch andere E-Auto-Hersteller

Dort litten auch andere Marken unter schwächerer Nachfrage, allen voran Opel. 8.000 Neuzulassungen im Vergleich zu 28.000 im Jahr davor sind für die Stellantis-Tochter ein herber Rückschlag. Das Unternehmen erklärte den Einbruch auf Anfrage damit, dass Kleinwagen wie der Corsa Electric viel stärker unter dem abrupten Förderstopp gelitten hätten als teure Modelle, die schon zuvor nicht förderfähig waren. Zudem war das SUV Grandland bis zu …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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