In Wien entsteht eines der größten KI-Software-Unternehmen Europas

Wirtschaft

Die österreichische Semantic Web Company und die US-bularische Ontotext schließen sich zu Graphwise zusammen.

Zu den Kunden der Semantic Web Company zählt die US-Weltraumagentur NASA ebenso wie die Weltbank, die UNO und der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim. Jetzt fusioniert das 2004 in Wien gegründete Unternehmen mit dem US-bulgarischen Software-Anbieter Ontotext zu einem der größten Software-Unternehmen Europas im Bereich der Künstlichen Intelligenz. 

Künftig werde man gemeinsam unter dem Namen Graphwise auftreten, teilten die beiden Firmen am Mittwoch mit.  

Bessere Daten für Künstliche Intelligenz

Beide Unternehmen sind Vorreiter bei Software-Lösungen für sogenannte Wissensgraphen, die große Datenmengen sinnvoll strukturieren und verknüpfen. 

Solche Lösungen spielen auch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Künstliche Intelligenz und Sprachmodelle wie ChatGPT vertrauenswürdiger zu machen. „Die Ergebnisse werden besser und nachvollziehbarer“, sagt Andreas Blumauer, Mitgründer der Semantic Web Company zum KURIER.

ChatGPT & Co. hätten in Unternehmen sichtbar gemacht, wie wichtig Datenqualität sei. Denn vielen Firmen würden KI-fähige Daten fehlen. Wissensgraphen ermöglichen es, Informationen im Zusammenhang zu verstehen. Probleme von Sprachmodellen, etwa Halluzinationen, könnten so ausgebügelt werden, sagt Blumauer.  

Graphwise

Andreas Blumauer hat die Semantic Web Company mitgegründet. Bei Graphwise ist er jetzt für Wachstum zuständig.

„Fusion auf Augenhöhe“

Zusammengearbeitet haben die beiden Firmen bereits seit Längerem. „Wir haben Technologien, die sich ergänzen“, sagt Blumauer. Über 100 Unternehmen und Organisationen weltweit nutzen sie auch bereits im Bündel. 

Über einen Zusammenschluss nachzudenken sei naheliegend gewesen, sagt Blumauer. Ein größere Organisation sei besser in der Lage, den wachsenden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Am Markt habe es bereits Konsolidierungen gegeben. So habe etwa Samsung im vergangenen Jahr einen Mitbewerber übernommen.    

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Blumauer spricht von einer Fusion auf Augenhöhe. Die Hauptstandorte befinden sich in Wien, New York und Sofia. Vertreten ist Graphwise auch in London, Boston und Basel, weil die Lösungen des Unternehmens auch stark im Pharmaumfeld zum Einsatz kommen.   

Gemeinsam zählen Ontotext und Semantic Web Company 200 Mitarbeiter, 75 davon kommen von dem Wiener Unternehmen. Der gemeinsame Umsatz bewegt sich laut Blumauer im höheren zweistelligen Millionenbereich.

Exponentielles Wachstum 

Die Wachstumsaussichten des Gemeinschaftsunternehmens sind laut Blumauer rosig. Gerechnet wird mit einem Plus von 50 Prozent jährlich. Der KI-Boom habe den Lösungen einen Schub verliehen: „Vorher sind wir linear gewachsen, jetzt ist das Wachstum exponentiell“, sagt Blumauer.

Internationale Kunden

Das Gros der Kunden kommt mit einem Anteil von 70 Prozent auch schon bisher aus den USA. Der Anteil österreichischer Kunden beträgt gerade einmal ein halbes Prozent. Hierzulande nutzen etwa die ÖBB und Geosphere Austria die Lösungen des Unternehmens. 

Heimische Firmen seien wenig experimentierfreudig, meint Blumauer. Das sei auch ein Grund, warum der Standort zurückfalle. Wenn man aber nichts mache oder das tue, was auch alle andere tun, sei das zu wenig. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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