Obmann Seeber: „Tourismus ist Fels in der Brandung.“ Energiepreise, Arbeitskräfte und Betriebsübergaben bleiben herausfordernd
Führende heimische Touristiker blicken optimistisch ins Jahr 2025. Vor allem die angelaufene Wintersaison dürfte trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen wieder eine sehr erfolgreiche werden – auch wenn Nächtigungen und Umsätze nicht gleich dem Ertrag entsprechen.
Das betonte Robert Seeber, Bundesspartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich beim traditionallen Neujahrsempfang der Branche.
So setzen sich die Trends der vergangenen Jahre fort: Es wird teils kürzer und immer kurzfristiger gebucht und am Urlaubsort da und dort mehr gespart. Günstige Stornobedingungen stehen hoch im Kurs. Und dennoch: Die Lust auf den Winterurlaub bleibt groß und für knapp die Hälfte der Österreicher ein wichtiger Bestandteil der alljährlichen Urlaubsplanung – speziell bei Menschen bis 50. Das belegt eine breit angelegte Umfrage des Marketinstituts. „Die Lust Urlaub zu machen ist einfach da, das spüren wir aufgrund der Nachfrage unserer Kunden“, sagt Seeber.
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Hauptreisegrund bleibt dabei der klassische Wintersport, dicht gefolgt von Wellnessurlauben.
Auch Betriebe, nicht nur potenzielle Urlauber wurden befragt. Die Stimmungslage bleibt bei den Unternehmen ungebrochen gut, auch heuer blicken zwei Drittel der Tourismusbetriebe mit Zuversicht auf die kommenden Monate. Das deckt sich mit früheren Angaben beispielsweise der Österreich Werbung.
Die aktuelle Situation wird weiterhin sehr gut, wenn auch etwas weniger euphorisch als im Vorjahr beurteilt. Für Seeber belegen die Umfrage einmal mehr, dass der Tourismus in Österreich soetwas wie der Fels in der Brandung ist.
Aber auch die Herausforderungen der Branche werden nicht weniger. Dazu zählen die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage, die „im vorigen Jahr um gut 9 Prozent“ gestiegenen Personalkosten, heuer steigende Energiepreise, der Arbeitkräftemangel und nicht zuletzt die finanziellen und rechtlichen Hürden bei Betriebsübergaben.
Innerhalb einer Familie sollten sie von allen Steuern und Abgaben befreit werden, fordert Seeber. Schlagen Betriebsübergaben fehl, gehen wertvolle Unternehmen und Arbeitsplätze verloren.
Um für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiver zu werden, halten die Betriebe der Umfrage zufolge eine Reihe von Maßnahmen für geeignet, darunter höhere Entlohnung (74 Prozent), steuerliche Begünstigung für Überstunden (71 Prozent) und flexiblere Arbeitszeitmodelle (71 Prozent). Die Erhebung mit einer Schwankungsbreite von plus/minus 3,16 Prozent erfolgte zwischen Mitte Dezember 2024 und Anfang Jänner 2025. Dabei wurden knapp 500 Betriebe aus Tourismus und Freizeitwirtschaft befragt.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft