Madoff-Betrugsopfer erhalten 4,3 Milliarden Dollar zurück

Wirtschaft

Entschädigungsfonds hat mit letzter Ausschüttung begonnen. Mehr als 40.000 Opfer bekommen 94 Prozent ihrer Ansprüche ausgezahlt.

Ein US-amerikanischer Fonds zur Entschädigung von Anlegern, die von Bernard Madoff betrogen wurden, hat mit der zehnten und letzten Ausschüttung begonnen. Richard Breeden, der ehemalige Vorsitzende der US-amerikanischen Börseaufsicht SEC, der den Fonds überwacht, sagte, dass eine letzte Auszahlung in Höhe von 131,4 Millionen Dollar an 23.408 Anspruchsberechtigte erfolgen werde. 

Breeden erklärte, dass damit insgesamt 4,3 Milliarden Dollar an 40.930 Opfer des 2021 verstorbenen Betrügers ausgezahlt worden seien. Die Ausschüttungen würden allen verfügbaren beschlagnahmten Vermögenswerte entsprechen. Zu den Empfängern gehören 38.860 Einzelpersonen sowie Schulen, Wohltätigkeitsorganisationen und Rentenpläne, die insgesamt 93,71 Prozent ihrer nachgewiesenen Verluste zurückerhalten haben. 

Der Fonds, der vom US-Justizministerium ins Leben gerufen wurde, wird 2025 geschlossen. Weitere 14,72 Milliarden Dollar wurden für die Kunden der ehemaligen Bernard L. Madoff Investment Securities LLC durch Irving Picard zurückgeholt, dem Treuhänder, der die Liquidation des Unternehmens nach seiner Insolvenz im Jahr 2008 leitet. Dies erhöht die Gesamtentschädigung für Madoff-Opfer auf etwa 19 Milliarden Dollar.

Opfer auf der ganzen Welt

Im Gegensatz zu Picard, der sich auf direkte Kunden konzentrierte, erstattete Breeden auch den Opfern, die indirekt über sogenannte „Feeder Funds“ (Zuführungsfonds) betroffen waren, Entschädigungen. Zahlungen gingen an Anspruchsberechtigte in 127 Ländern. „Unser Ziel war es, alle Opfer zu finden und genau zu ermitteln, was jeder verloren hat, um die verfügbaren Mittel auf die fairste und gerechteste Weise zu verteilen“, sagte Breeden in einem Interview. „Niemand wurde vergessen.“

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Breeden betonte auch, dass es wichtig sei, Madoffs „vollständige Verderbtheit“ nicht zu vergessen, obwohl dies viele Jahre her sei, und dass die Menschen weiterhin wachsam und vorsichtig bei der Geldanlage und dem Schutz ihrer Ersparnisse bleiben sollten.

Weitere Vermögenswerte zurückerhalten

Der Fonds wurde hauptsächlich durch Vergleiche zwischen dem Justizministerium und Madoffs ehemaliger Bank JPMorgan Chase sowie durch eine Vereinbarung zwischen dem Liquidator von Madoffs ehemaligem Unternehmen und dem Nachlass des früheren Madoff-Investors Jeffry Picower ins Leben gerufen. Anfangs verfügte der Fonds über 4,05 Milliarden Dollar, doch wuchs er, da das Justizministerium weitere Vermögenswerte zurückerhielt. 

Madoffs Betrug wurde auf bis zu 64,8 Milliarden Dollar geschätzt. Er blieb jahrelang unentdeckt, bis Madoff seinen Söhnen im Dezember 2008 gesteht, einen Tag nach der Weihnachtsfeier seiner Firma. Madoff bekannte sich schließlich schuldig und wurde zu einer 150-jährigen Haftstrafe verurteilt. Er starb im April 2021 im Alter von 82 Jahren, während er seine Haftstrafe verbüßte.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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