Der Signa-Gründer wurde in seiner Villa in Innsbruck wegen Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr festgenommen. Der KURIER zeigt alle Vorwürfe auf.
Dieser Schritt war lange erwartet worden. Donnerstag, schlugen die Ermittlungsbehörden dann tatsächlich zu: Der gestrauchelte Immobilientycoon und Ex-Milliardär René Benko wurde von Beamten der SOKO Signa des Bundeskriminalamts in „seiner“ Villa in Innsbruck-Igls verhaftet. Zuvor hatte das Straflandesgericht Wien eine entsprechende Festnahmeanordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bewilligt. Benko soll u. a. eine Rechnung gefälscht sowie Vermögen verheimlicht und vor dem Zugriff der Behörden, des Masseverwalters und Gläubiger geschützt haben.
Grund für die Festnahme ist der dringende Tatverdacht sowie Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr.
Im Laufe des Donnerstags hat die WKStA dann die U-Haft für Benko bei Gericht beantragt, wie Christina Salzborn vom Straflandesgericht Wien dem KURIER bestätigt. Die Haft- und Rechtsschutzrichterin am Landesgericht hat 48 Stunden Zeit, um über die U-Haft zu entscheiden. Benko soll von Innsbruck nach Wien in die Justizanstalt Josefstadt überstellt werden- Die Haftverhandlung soll in Wien stattfinden. Laut früheren Stellungnahmen bestreitet Benko alle Vorwürfe.
Benkos Strafverteidiger Norbert Wess bestätigte dem KURIER die Festnahme, konnte aber keine weiteren Details nennen. „Aber über die allfällige U-Haft muss erst ein Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden. Das erfolgt daher erst in weiterer Folge“, so Wess in einer WhatsApp-Aussendung.
U-Haft beantragt
Grund für die Festnahme ist der dringende Tatverdacht sowie Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr.
Im Laufe des Donnerstags hat die WKStA dann die U-Haft für Benko bei Gericht beantragt, wie Christina Salzborn vom Straflandesgericht Wien dem KURIER bestätigt. Die Haft- und Rechtsschutzrichterin am Landesgericht hat 48 Stunden Zeit, um über die U-Haft zu entscheiden. Benko soll von Innsbruck nach Wien in die Justizanstalt Josefstadt überstellt werden- Die Haftverhandlung soll in Wien stattfinden. Laut früheren Stellungnahmen bestreitet Benko alle Vorwürfe.
Das Paralleluniversum
Im Zentrum der aktuellen Ermittlungen gegen René Benko steht die im Jahr 2007 gegründete Laura Privatstiftung, das finanzielle Paralleluniversum Benkos. Stifter der Privatstiftung sind Mutter und Sohn Benko.
Parallel zur Signa-Gruppe soll der mittlerweile insolvente Einzelunternehmer Benko über viele Jahre Millionen seines Privatvermögens in die Laura Privatstiftung verschoben haben. Er selbst ist vermögenslos. Außerdem ist der Signa-Gründer auf dem Papier nicht Begünstigter der Stiftung, sondern seine Familienangehörigen.
Seit dem Signa-Untergang soll aber Benkos überaus aufwendiger Lebensstil von Zuwendungen aus der Laura Privatstiftung und seiner Mutter finanziert worden sein.
Vermögen dem Zugriff entzogen?
Die WKStA geht laut Aktenlage davon aus, dass „Rene Benko u. a. faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung ist“ und das soll er im Rahmen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer verheimlicht haben. Dabei soll er „Vermögenswerte verschleiert und das in der Stiftung vorhandene Vermögen weiterhin vor dem Zugriff der Behörden, der Masseverwalter und Gläubiger entzogen haben“.
Der gesamte Tatverdacht ergibt sich für die Anklagebehörde aus den intensiven Ermittlungen der vergangenen Monate, insbesondere einer Telefonüberwachung, einer Auswertung des Nachrichtenverkehrs des Beschuldigten und den Aussagen von Geschäftspartnern, Geschäftsführern und Mitarbeitern.
Keine Gegenleistung?
Des Weiteren soll Benko „Vermögenswerte wie zum Beispiel hochpreisige Jagdwaffen, Uhren und anderen Gegenstände verborgen beziehungsweise ohne angemessene Gegenleistung veräußert und dadurch die Befriedigung der Gläubiger verhindert bzw. geschmälert haben“. Für die drei Jagdwaffen soll der Beschuldigte nachträglich eine Rechnung erstellt und somit Beweismittel gefälscht …read more
Source:: Kurier.at – Wirtschaft