Pendeln: Wie soll man in die Arbeit kommen?

Wirtschaft

Auto, Busse, Fahrgemeinschaften, E-Bike – der Weg zum Job ist für Mitarbeiter, Firma und Umwelt relevant

Pendeln über die Südosttangente nach Wien bedeutet aktuell vor allem eines – Stau. Die Sanierung der Prater Hochstraße sorgt für Verzögerungen und Stress schon am Weg in die Arbeit. Nicht nur hier. Auch auf der A4 wird gebaut und wer mit der Südbahn anreist, muss spätestens im Sommer wieder mit Streckensperren rechnen.

Im Schnitt pendeln die Österreicher 27 Kilometer von ihrem Wohn- zu ihrem Arbeitsort, sie haben durchschnittlich eine Anreise von 27 Minuten pro Fahrtrichtung.

Pendel-Hotspot ist Wien. An Werktagen zwischen 5 und 9 Uhr fahren 145.000 Menschen mit dem Auto und 60.000 mit den Öffis in die Bundeshauptstadt. Pro Tag überqueren 617.000 Personen die Stadtgrenze, davon 141.000 mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Gleichzeitig verursachen die Autofahrten am Arbeitsweg mehr als drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Und immer mehr Kommunen wollen den Verkehr aus ihren Zentren verbannen. Die Rezepte zur Reduktion des Verkehrs sind bekannt: Etwa der Öffi-Ausbau oder mehr Park&Ride sowie Bike&Ride-Anlagen.

GrafikBusstation auf Autobahn

Doch reicht das, um den Verkehr einzudämmen? Und wie werden wir künftig in die Arbeit fahren?

Eine Alternative für Menschen in Regionen ohne Zuganbindung wären etwa Schnellbusverbindungen, die auf Autobahnen sogar auf eigenen Busspuren unterwegs sein könnten, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich, „so etwas gibt es in Spanien, Lateinamerika und Frankreich.“

Aktuell wird ein solches Projekt auf der A2 bei Graz umgesetzt. Auf der Autobahn wird eine Haltestelle in der Nähe des Bahnhofs Gleisdorf und einer Park&Ride-Anlage errichtet. In Tirol und Oberösterreich dürfen Busse auf der A12 sowie der A7 bei Stau den Pannenstreifen benutzen. „Damit könnten viele Autos von der Straße kommen“, ist der Experte überzeugt.

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App statt Werksbus

Auch Unternehmen sind im Rahmen von betrieblichem Mobilitätsmanagement zunehmend daran interessiert, den Arbeitsweg ihrer Mitarbeiter effizienter zu gestalten. „Früher gab es viel mehr Werksbusse“, erklärt Heinz Högelsberger von der Arbeiterkammer Wien. Dann sei das Thema an die Arbeitnehmer ausgelagert worden. Jetzt, im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel, gebe es wieder eine Trendwende.

Natürlich spielt auch der Klimaschutzgedanke eine Rolle. Im Zuge der EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung machen sich die Betriebe Gedanken, ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Und da gehören auch die Arbeitswege dazu. 

Die Sparkasse Oberösterreich hat deshalb die App „Mina“ entwickelt. 1260 Mitarbeiter, 77 Prozent der Belegschaft, nehmen teil. Sie erstellen dabei ein Mobilitätsprofil, die App berechnet für das Unternehmen nicht nur die Emission, sondern bietet auch einen Überblick über die Arbeitswege. 

Fahrgemeinschaft statt Stau-Chaos

So können gezielt Maßnahmen, wie die Förderung des Klimatickets, gesetzt werden. Mit Erfolg: „30 Prozent der Pendlerkilometer werden mit den Öffis zurückgelegt“, erklärt Projektleiter Gerhard Hochreiter. Gestartet sei man 2022 mit 19 Prozent.

Sparkasse OÖ/R. Laresser

Gerhard Hochreiter von der Sparkasse Oberösterreich

Neu ist auch die Möglichkeit des Carsharings. Über die App können sich Kollegen kurzschließen, 87 Fahrgemeinschaften gibt es. Hier sieht Hochreiter aber noch Verbesserungspotenzial.

Parkplätze für E-Bikes

Weitere Maßnahmen, die Firmen umsetzen können, sind die Einführung von Firmen-Rädern, Fahrradabstellplätze sowie Ladestationen für E-Bikes oder Shuttle-Busse zu den nächsten Öffi-Haltestellen, wie die Experten erklären. 

Auch bei der Wahl des Betriebsstandortes können Hebel angesetzt werden. Allerdings: das kostet Geld. Die Arbeiterkammer plädiert daher für …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

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