Porr AG wird heuer in den leistbaren Wohnbau einsteigen

Wirtschaft

Im Sommer soll das neue Wohnbau-Konzept an den Start gehen.

Der börsennotierte österreichische Baukonzern Porr um Karl-Heinz Strauss konnte sich im Vorjahr trotz der wirtschaftlichen Flaute auf dem Markt behaupten. Der Auftragseingang konnte leicht auf 6,84 Milliarden Euro und das Konzernergebnis um fast 15 Prozent auf 108,9 Millionen Euro gesteigert werden. Der Liquiditätspolster beträgt mehr als eine Milliarde Euro.

Hohe Liquidität

„Liquidität ist die beste Absicherung für das Auf und Ab in der Wirtschaft“, sagt Strauss. Mit dem Polster sei die eine oder andere Akquisition möglich. „Es gibt nur zwei, drei Bauunternehmen in Europa, die diese  breite Wertschöpfung wie die Porr haben“, sagt Strauss. „Was immer sie sich unter Bauen vorstellen können, realisiert die Porr in ihren sieben Heimmärkten.“ Rund 51 Prozent der Produktionsleistung entfallen auf Österreich, danach kommen die Märkte Deutschland und Polen. Der Auftragsbestand beträgt insgesamt 8,5 Milliarden Euro.  

„In Großbritannien haben wir einen sehr großen Auftrag erzielt. Dort wird die Hochgeschwindigkeitsbahnlinie High-Speed-2 errichtet – aus London in die Industrieregionen Leeds und Manchester“, sagt der Porr-Chef. „Wir sind dort in Vorbereitung. Das Bahnnetz wird mit unserer Technik ausgestattet.“ 
Heuer startet die Porr auch mit dem Spezialtiefbau in Rumänien. Dort ist sie stark im Wasserbau tätig, etwa für den Küstenschutz im Hafen von Konstanza. 

Namhafte Kunden

Auch im Industriebau konnte die Porr Aufträge namhafter Unternehmen an Land ziehen. „Wir haben gerade das Forschungs- und Produktionsgebäude für Siemens Healthineers fertiggestellt“, sagt Strauss. „Auch die Umstellung der Autoindustrie auf Elektroautos erfordert neue Fabriken. Und Porr errichtet gerade in München für einen dort ansässigen Automobilkonzern eine neue zentrale Produktionsstätte.“ Beim Auftraggeber dürfte es sich um BMW handeln. Die Porr ist mittlerweile flächendeckend in Deutschland vertreten. In Wien ist die Porr unter anderem im Tunnelbau für die U-Bahn-Linie U2/U5 tätig.  

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Lukrative Aufträge

„Wir glauben, dass der Markt, insbesondere der Infrastruktur- und Tiefbau, aber auch im Hochbau gerade wieder zunimmt, durch die großen Förderungsmittel und die Initiativen in den einzelnen Ländern“, sagt Strauss. Vor allem das milliardenschwere Infrastruktur-Programm in Deutschland verspricht lukrative Aufträge. Nicht nur  Nachhaltigkeit ist bei Porr ein wichtiges Thema. Sie setzt auf das Managementkonzept LEAN, das die Effizienz steigert, die Verschwendung minimiert und den Wert für den Kunden steigert. „Wir schaffen Werte ohne Verschwendung“, erklärt der CEO. „Wir versuchen, Ökologie und Ökonomie mit unserer Gesellschaft zu vereinen.“ Außerdem wird alles von Haus aus digital geplant. 

Leistbarer Hochbau

Für 2025 sei die Porr „richtig aufgestellt“. In Polen und CEE betrage der Auftragseingang plus 30 Prozent, in Österreich plus zehn Prozent. „Die Porr entwickelt ein Konzept leistbarer Wohnbau, wo wir ab Sommer 2025 unter 2.000 Euro Herstellungskosten pro Quadratmeter anbieten werden“, sagt Strauss. „Der Wohnbau springt wieder zart an. Die Gemeinnützigen bauen wieder und wir werden unseren Beitrag dazu leisten.“

Überbordende Bürokratie

Indes kritisiert Strauss die überbordende Bürokratie in der EU und die „völlig sinnlosen Argumente“ gegen den Lobautunnel. „Unser großer Appell an die Verantwortlichen in Österreich und Brüssel, schauen, was man morgen besser und einfacher machen“, kann der Porr-Chef. „Man sollte die Boni nicht nach der Dicke, sondern nach der Dünne der Akten bemessen.“

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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