
Nach einer Reihe US-amerikanischer Unternehmen beugt sich auch der deutsche Softwarekonzern SAP der Anti-Vielfalts-Politik von Donald Trump und rückt – wie berichtet – von seinen Diversitätsprogrammen ab. Ein entsprechender Bericht im Handelsblatt am Wochenende wurde am Montag von SAP offiziell bestätigt und ergänzt. Demnach wird SAP das globale Ziel von 40 Prozent Frauenanteil in der Belegschaft nicht mehr weiterverfolgen; stattdessen erfolgt eine differenzierte Messung auf lokaler Ebene.
Auch die Vergütungspolitik wird abgeändert. Die Geschlechtervielfalt wird künftig nicht mehr als Bewertungsmaßstab für Managergagen herangezogen. Das Kriterium „Frauen in Führungspositionen“ wird durch „Business Health Culture Index“, also die Gesundheit der Belegschaft, ersetzt.
Chancengleichheit als zentrales Ziel
Weitere gesetzlich erforderliche Kennzahlen zu Frauen im Aufsichtsrat und Frauen im Vorstand würden jedoch fortgeführt, heißt es auf Anfrage des KURIER. „Chancengleichheit und eine inklusive Kultur bleiben zentrale Ziele der SAP – entsprechende Programme laufen weiter“. Der DAX-Konzern galt bisher als Vorreiter in Sachen Geschlechter-Diversität. So liegt bei SAP Österreich der Frauenanteil im Management bei knapp 50 Prozent, im Unternehmen sind es 36 Prozent.
USA ist wichtiger Absatzmarkt
Grund für die Maßnahme: SAP fürchtet, von öffentlichen Aufträgen in den USA ausgeschlossen zu werden, wenn die neuen Vorgaben der Trump-Regierung nicht erfüllt werden. Die USA ist ein wichtiger Absatzmarkt für den Softwarehersteller, zahlreiche Ministerien, Behörden sowie die Armee nutzen Systeme der Deutschen.
Die Trump-Regierung drängt seit Monaten Unternehmen mit US-Kontakten auf eine Einstellung von Diversitätsinitiativen oder weiteren Aktivitäten, die Einstellungen Trumps zuwiderlaufen. US-Behörden wurde per Dekret der Einsatz von Programmen für Diversität, Gleichstellung und Inklusion, die im Englischen als „DEI“ abgekürzt werden, untersagt.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft