Signa-Pleite: Geld zurück von den Aufsichtsräten

Wirtschaft

Untersuchung gestartet: Zu welchem Zeitpunkt war Signa bereits insolvent? Keine kritischen Diskussionen in den Hauptversammlungen.

Insolvenzverwalter Norbert Abel beauftragte die internationalen Wirtschaftsprüfer Grant Thornton mit einer Untersuchung, wann genau Signa schon insolvent war. Das Ergebnis ist relevant für das Geltendmachen von Haftungsansprüchen und auch für die Arbeit der Staatsanwaltschaften.

Einige Auftragnehmer und Aufsichtsräte haben sich bereits außergerichtlich geeinigt und freiwillig zurückgezahlt. 

Wer wieviel gezahlt hat

Abel hatte die Honorarzahlungen aus dem Jahr 2023 außergerichtlich angefochten. Der überwiegende Teil der Aufsichtsräte habe die Rückzahlung veranlasst, schreibt Abel im Bericht an das Konkursgericht. Wer nicht freiwillig zahlte, wurde bereits geklagt. 

Ex-Aufsichtsratschef und SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer legte 296.000 Euro ab.

Ex-Bank-Austria-Chef Karl Samstag refundierte 138.000 Euro.

ÖOC-Präsident und Ex-Casinos-Chef Karl Stoss, der im Aufsichtsrat und im Beirat saß, zahlte 196.000 Euro zurück. Stoss hatte in Mitarbeiter-Aktien investiert und ließ sich diese 2023 noch als einer der Letzten ablösen, berichtete News. Nach einem Bettelbrief an seinen Freund Benko erhielt Stoss 943.000 Euro zurück. 

Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn zahlte 50.000 und Auto-Magnat Robert Peugeot 91.200 Euro. 

Ex-RBI-Chef Karl Sevelda lehnte eine Zahlung von 50.000 Euro ab.

Keine Diskussionen

Als „bemerkenswert“ konstatiert Abel, dass „trotz der klaren Krisensignale 2022 und 2023 keine außerordentliche Hauptversammlung seitens der Signa-Aktionäre begehrt oder seitens des Vorstandes einberufen wurde“. Kritische Diskussionen konnten weder den Protokollen der Aufsichtsratssitzungen noch der Hauptversammlungen entnommen werden. Er habe bereits darauf hingewiesen, schreibt Abel, dass an den vergangenen Hauptversammlungen „im Wesentlichen nur Aktionärsvertreter bestehend aus Organen und Berater aus dem Signa-Konzern teilgenommen haben“. Fragt sich, wo die anderen Aktionäre und die Aufsichtsräte waren. 

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Gegen Ex-Vorstand Timo Herzberg wurde eine Anfechtungsklage über 6,65 Millionen Euro eingebracht, gegen den ehemaligen Vorstand Manuel Pirolt über 3,94 Millionen.

 Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz, retournierte, wie berichtete, 415.000 Euro. Er hatte einer Signa-Tochter kurz vor der Pleite einen Kredit über 100 Millionen Euro von einem arabischen Investor vermittelt. Dafür erhielt er ein Honorar von 750.000 Euro, ursprünglich hätte er 2,4 Millionen Euro erhalten sollen. 

Eine Schadenersatzklage verschickte Abel an die Signa-Wirtschaftsprüfer TPA über 12 Millionen Euro. Beim Finanzamt für Großbetriebe wurden 22,85 Millionen angefochten.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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