Wie wichtig Sommerjobs für das künftige Berufsleben wirklich sind und welche Branchen sich besonders gut für die ersten Berufserfahrungen eignen.
Jetzt muss es schnell gehen. Viele Bewerbungsfristen für beliebte Ferialjobs laufen in diesen Wochen aus. Wer also noch eine Arbeit für die freien Monate sucht, sollte sich ranhalten. Bringt die Berufserfahrung schließlich nicht nur Geld, sondern macht sich auch gut im Lebenslauf, sagt Dimiana Atanasova von der Personalberatung Iventa. „Solche Ferialjobs werden sehr positiv angerechnet. Es spricht für die Persönlichkeit, zeigt, dass der Kandidat motiviert und proaktiv ist“, erklärt sie. In welchen Branchen man konkret tätig war, spiele dabei kaum eine Rolle. Was zählt, sind die Kompetenzen, die man sich dort aneignen konnte, so Atanasova.
Um die Suche nach dem richtigen Sommerjob zu erleichtern, hat sich der KURIER bei Experten umgehört und fünf Personen nach ihren Erfahrungen gefragt.
Was man in der Gastronomie lernt
Für jene, die noch keine Ahnung haben, in welche Richtung es künftig im Arbeitsleben gehen soll, empfiehlt Ursula Löffler die Gastronomie. Die Wirtschaftspsychologin und Geschäftsstellenleiterin von Hill Woltron Salzburg weiß nämlich, dass man mit dieser in Bewerbungsgesprächen punkten kann.
„Gastro-Erfahrung sagt viel über die Kandidaten aus. Etwa, dass sie schnell sind und mit Kunden arbeiten können.“ Fähigkeiten, die man im späteren Berufsleben gut einsetzen kann – speziell den effizienten Dienstleistungsgedanken, fügt Löffler hinzu. Als Kellner müsse man belastbar sein und viele Aufgaben auf einmal jonglieren. „Wenn man mehrere Bestellungen gleichzeitig bearbeiten muss und Gäste parallel zwischenrufen, lernt man schnell, Prioritäten zu setzen, und schult zusätzlich seine Problemlösungsfähigkeit.“
Stefanie K. ist heute Texterin, war aber lange Zeit als Kellnerin tätig und kann dem nur zustimmen: „Man baut eine absolute Stressresistenz auf und lernt, sich durchzubeißen, besonders wenn man es mit schwierigen Gästen zu tun hat“, berichtet sie. Was sie noch aus ihrer Zeit in der Gastro-Szene mitnehmen konnte? Dass Arbeit Spaß machen kann – und Mühe sich auszahlt. Auch finanziell.
Warum der Handel eine gute Wahl ist
Für jene, die sich in der Gastro-Branche nicht wiederfinden, aber trotzdem mehr Erfahrungen im Umgang mit Kunden sammeln wollen, könnte der Handel die richtige Anlaufstelle sein. Ein Schlagwort, das Ursula Löffler nennt, ist die Ausdauer: „Sitzt man acht Stunden an der Kassa und wünscht den Kunden selbst nach einem langen, anstrengenden Dienst einen schönen Abend, lernt man wirklich, alles durchzuhalten.“
Worin der Handel noch schult, ist die Eigenverantwortung, sagt Studentin Marlene H., die über die Ferien in einem Modegeschäft gearbeitet hat. Immerhin bediene man eine Kassa, hat mit teils hohen Summen zu tun und muss entsprechend genau sein. „Am Ende des Tages muss das Geld ja auch stimmen.“ Was sie noch mitnehmen konnte, war „ganz viel Geduld“.
Was die Logistik beibringen kann
Will man weniger direkten Kundenkontakt und mehr in das Eigenverantwortliche schnuppern, ist die Logistik ein guter Tipp. Attribute, die Ursula Löffler diesem Bereich zuschreibt, sind Präzision, Organisation und Effizienz. All das brauche man, um beispielsweise Pakete an den richtigen Ort zu bekommen – und das so rasch wie möglich. Der Lehrer Oskar S. nennt zusätzlich noch die Flexibilität. Als er in den Ferien als Student Pakete auslieferte, merkte …read more
Source:: Kurier.at – Wirtschaft