Sportevents-Veranstalter Jagerhofer dürfte auch zweite Firma in den Sand setzen

Wirtschaft

Auch für die Acts Sportveranstaltungen GmbH wird der 63-jährige Kärntner einen Insolvenzantrag stellen, wie er dem KURIER bestätigte.

Die sechs Millionen Euro schwere Pleite seiner Firma Acts Communication GmbH, die jahrzehntelang Sportevents wie Beachvolleyball-Turniere umgesetzt hat, hat Veranstalter Hannes Jagerhofer hörbar mitgenommen.

„Es ist für mich ein Tsunami nach 30 Jahren Beachvolleyball“, sagt Jagerhofer zum KURIER. Eigentlich hätte im heurigen Juli das Beachvolleyball-Event zwar nicht mehr in Wien, aber in Pörtschach am Wörthersee stattfinden sollen, doch im Dezember 2024 ist ihm der langjährige Sponsor A1 abhanden gekommen.

„Das war echt brutal, wenn dich der Sponsor verlässt“, sagt Jagerhofer. In der kurzen Zeit war es ihm nicht möglich, ausreichend Geld als Ersatz aufzutreiben. Der Höhepunkt seines Beachvolleyball-Engagements war zwischen 2015 und 2019. Da veranstaltete der Kärntner gemeinsam mit Red Bull die Major Series in Österreich. Im Zuge der Covid-Pandemie hat der internationale Beach Volleyballverband 2020 die Serie in Wien gestrichen.

Aufgeben will er nicht

Doch bei einer Pleite dürfte es nicht bleiben. Auch für seine zweite Firma, die Acts Sportveranstaltungen GmbH, wird ein Insolvenzantrag eingebracht werden. „Ja, klar“, bestätigt Jagerhofer.

Wie berichtet, hat die Acts Sportveranstaltungen GmbH eine Forderung in Höhe von 2,16 Millionen Euro gegen ihre insolvente Mutter Acts Communication GmbH, die wahrscheinlich als nachrangig eingestuft werden wird. Erstere hatte zuletzt 22 Mitarbeiter und 1,55 Millionen Euro Verbindlichkeiten.

Doch aufgeben will der 63-jährige Kärntner noch lange nicht. Im vergangenen Mai bzw. Juli hat er drei neue Gesellschaften ins Firmenbuch eintragen lassen: die HJ Holding FlexCo, die HJ Multisport Event FlexCo und die myrobin technologies FlexCo.

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Multisport-Idee

„Die Idee war, neue Sachen zu machen“, sagt er. „Ich möchte gern Beachvolleyball weitermachen. Meine Idee ist aber ein Multisport-Event.“

Was darunter zu verstehen ist, sieht man auf Jagerhofers Facebook-Seite. Seine Multisport-Idee für den heurigen Sommer umfasste ursprünglich die Sportarten Beachvolleyball, Speedklettern, Wakeboard und Wasserski. Und das am Wörthersee.

Seine Versand-Plattform myrobin sei von den Insolvenzen nicht betroffen, sagt er. Diese Plattform und App vernetzt Menschen, die zum Beispiel Pakete versenden wollen, mit Personen, die auf einer bestimmten Strecke in Österreich und Deutschland mit dem Auto oder der Bahn unterwegs sind. Als „Uber des Versands“ wird myrobin auch bezeichnet.

„Komplett unabhängig“

„Myrobin ist komplett unabhängig und läuft“, sagt Jagerhofer zum KURIER. Warum er neben der myrobin GmbH auch eine myrobin technologies FlexCo gegründet hat, erklärt er so: „Es gibt neue Investoren, die dort einsteigen wollen“, sagt der Kärntner. „Ich war jetzt in Atlanta bei UPS und das schaut gut aus. Die sind sehr interessiert. Schauen wir einmal.“ Laut Jagerhofer soll UPS mit einem ähnlichen Projekt in Amerika erfolgreich sein und wolle das auch in Europa umsetzen.

Die 2012 gegründete myrobin GmbH hat namhafte Investoren. Neben Jagerhofer u. a. die Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH des gleichnamigen Red-Bull-Erben, die APIC Investments GmbH der Laura Privatstiftung, die der Familie Benko zugerechnet wird, und die Alex Schütz Familienstiftung des gleichnamigen Investors.

Versandplattform 
Laut Bilanz 2023 der myrobin GmbH betragen die Kapitalrücklagen 11,83 Mio. Euro, der Verlustvortrag 12,7 Millionen Euro und der Bilanzverlust 14,49 Mio. Euro.  

Zuschüsse
Mit -2,56 Mio Euro ist das Eigenkapital negativ. Durch nachrangige Gesellschafterdarlehen und Crowdfinanzierung konnte das negative Eigenkapital …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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