Strompreis-Prognose der E-Control: stabil bis leicht sinkend

Wirtschaft
Energiepreise im Jänner 2025: Beim Strompreis sieht man das Ende der Krisenmaßnahmen deutlich

Behörde sieht preisliche Entspannung, rät aber dringend zum Angebotsvergleich. Gasversorgung soll heuer unproblematisch sein.

Die heimische Regulierungsbehörde für den Strom- und Gasmarkt hat am Donnerstag ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2024 präsentiert und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen gegeben. Die Preissituation auf den Energiemärkten sei im vergangenen Jahr relativ konstant gewesen. „Gegenüber 2023 hat es eine deutliche Preissenkung gegeben, aber das Vorkrisenniveau wurde nicht erreicht“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Man habe aber gesehen, dass Energieversorger gesunkene Großhandelspreise nur mit Verzögerung an ihre Kunden weitergeben.

Großhandelspreise: Mal verzögert, mal sofort bei Kunden

Gerade die Hauptprodukte von Stromanbietern, besonders jene der großen Landesenergieversorger, spiegeln die allgemeine Preisentwicklung nicht sehr zeitnah wider. Neukundenpreise seien teilweise deutlich geringer. Welche Preise die verschiedenen Anbieter wählen, hänge stark von ihrer jeweiligen Beschaffungsstrategie ab. Die E-Control bietet für Interessierte deshalb ein neues Online-Werkzeug an, das die Preisbildung bei unterschiedlichen Strategien zeigen soll.

Was bei den Stromtarifen für Endkunden klar erkennbar sei: „Mit Ausnahme der Krisenjahre 2021 und 2022 fuhren Kunden mit Spot-Produkten günstiger als mit gesicherten Fixpreisen“, sagt Urbantschitsch. Menschen, die Floater-Tarife nutzten, zahlten im Schnitt weniger. Sie können mit angepasstem Verbrauchsverhalten teilweise stündlich wechselde Preise ausnutzen, die sich am Großhandel auf kurzfristigen Spot-Märkten orientieren.

Gasversorgungslage verändert, aber auch künftig sicher

Bei Erdgas habe sich die Versorgungslage im vergangenen Jahr völlig verändert, vor allem durch den Transitstopp für russisches Gas durch die Ukraine nach Europa, sagt E-Control-Vorstand Alfons Haber. Das Verhältnis von Pipeline-Gas und Flüssiggas in Europa habe sich im Grunde gedreht. Viel Aufmerksamkeit sei im vergangenen Jahr den Speicherfüllständen gewidmet worden. Die prall gefüllten Untergrund-Reservoirs haben sich im Winter als äußerst wichtig erwiesen. Zwei Drittel der Gasversorgung im Winter seien durch die Entnahme von Erdgas aus Speichern gestemmt worden.

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APA

Energiepreise im Jänner 2025: Beim Strompreis sieht man das Ende der Krisenmaßnahmen deutlich

Die künftige Preisentwicklungen bei Erdgas seien stark von geopolitischen Entwicklungen abhängig. Bei der Versorgung sieht Haber keine Probleme, auch nicht durch das erratische Verhalten der US-Regierung. Die USA sind der Hauptlieferant von Flüssiggas (LNG) nach Europa. Erdgas liefern aber auch viele andere Länder. Es gebe Speicherverpflichtungen für Energieversorger und die strategische Netzreserve. Über die Gasversorgung brauche man sich also keine Sorgen machen.

Größtes Einsparungspotenzial bei Strom ist Anbieterwechsel

Bei Strom sieht die E-Control für die nahe Zukunft ein relativ konstantes Preisniveau mit leichter Tendenz nach unten. Je länger Großhandelspreise sinken, desto eher werde sich das auch auf Endkundenpreise auswirken. „Es wird eine leichte preisliche Entspannung geben“, sagt Urbantschitsch. „Die größere Entspannung kann man selbst herbeiführen, indem man seinen Lieferanten wechselt.“

Die Bereitschaft, den eigenen Anbieter zu wechseln, sei in Österreich nach wie vor sehr gering ausgeprägt. Mehr als die Hälfte aller Strom- und Gaskunden haben noch nie gewechselt. Die meisten wissen nicht, welchen Preis pro Kilowattstunde sie zahlen. Das liege an mangelnder Transparenz. Der E-Control-Vorstand appelliert an Unternehmen, ihre Produkte einfacher und verständlich zu gestalten. Eine monatliche Rechnung sei ebenfalls vorteilhaft, weil man Preisänderungen damit schneller erkenne.

Neue Gesetze sollten Netzkosten senken

Für die Zukunft sei es besonders wichtig, Preise zu senken. Große Hoffnungen hat die E-Control dabei auf neue Gesetzliche Grundlagen. Die …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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