Syrien-Umbruch: Wie sehr wird der heimische Arbeitsmarkt leiden?

Wirtschaft

AMS-Chef Kopf hält die „Annahme für falsch, dass es zu einer größeren Anzahl an Rückreisen kommt“. Derzeit sind knapp 0,6 Prozent der unselbstständig
Beschäftigten in Österreich aus Syrien.

Nach dem Umbruch in Syrien ist es noch offen, ob, wann und wie viele von dort nach Österreich geflüchtete Menschen wieder in ihre alte Heimat zurückkehren könnten. Auf den Arbeitsmarkt bezogen werden jedenfalls nur geringe Auswirkungen erwartet. AMS-Chef Johannes Kopf hält die Annahme, dass viele rasch zurückkehren würden, gegenüber der APA für „falsch“. Derzeit sind insgesamt 23.988 Menschen syrischer Herkunft in Österreich unselbstständig beschäftigt, zeigen AMS-Daten.

„Ich halte die Annahme für falsch, dass es zu einer größeren Anzahl an Rückreisen kommt“, sagte Kopf auf Anfrage, ob viele Rückkehrende nach Syrien ein Problem für den heimischen Arbeitsmarkt darstellen könnten. „Gerade Menschen, die sich ein neues Leben aufbauen, die Sprache erlernen und einen Job annehmen, werden wohl kaum rasch zurückkehren“, gab der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS) zu bedenken.

Syrerinnen und Syrer oft im Dienstleistungsbereich tätig

Ein Blick auf die Branchen, in denen die gut 4.200 Syrerinnen und knapp 19.800 Syrer in Österreich beschäftigt sind, zeigt einen Fokus auf unterschiedliche Dienstleistungsbereiche. Um die Zahl der insgesamt knapp 24.000 unselbstständig beschäftigten Syrer in Österreich zu relativieren, ist festzuhalten, dass es bundesweit insgesamt 3,977 Millionen unselbstständig Beschäftigte gibt. Der Anteil der Menschen aus Syrien beträgt gerundet also lediglich 0,6 Prozent. Alle Zahlen stammen aus der AMS-Statistik für Oktober 2024.

Die meisten syrischen Staatsangehörigen sind nach konkreten Arbeitsmarkt-Bereichen im Autohandel und der -reparatur tätig (3.706). Praktisch gleich viele sind in den Branchen Beherbergung und Gastronomie (3.645) bzw. in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (3.612) engagiert. Knapp dahinter folgt noch die Warenherstellung (3.119) auf dem Stockerl. Jeweils mehr als 1.000 Menschen aus Syrien verdienen hierzulande zudem in den Bereichen Verkehr und Lagerei (2.321), am Bau (1.571), im Gesundheits- und Sozialwesen (1.518), sonstigen Dienstleistungen (1.170) ihr Geld.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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