Tschechien ohne russisches Erdöl: Druschba-Pipeline unterbrochen

Wirtschaft

Die Pipeline bringt russiches Erdöl nach Tschechien. Zuletzt gab es Hinweise auf Anschlagspläne. Tschechien sei auf so eine Situation allerdings gut vorbereitet, heißt es.

In Tschechien kommt über den südlichen Strang der Druschba-Pipeline derzeit kein russisches Erdöl mehr an. Das teilte der tschechische Industrieminister Lukas Vlcek bei der Online-Plattform X mit.

Zu den möglichen Gründen machte er keine Angaben. Die Raffinerien des Landes sind auf eine solche Situation nach seinen Worten gut vorbereitet.

Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge

Er werde der Regierung die Bereitstellung von Erdöl als Leihgabe aus den staatlichen Reserven für die Unipetrol-Raffinerie im nordböhmischen Litvinov vorschlagen, sagte Vlcek. „Es besteht keine Gefahr, dass es nicht genügend Erdöl für die Bedürfnisse von Haushalten und Firmen gibt.“

Vor wenigen Tagen hatte die Slowakei von konkreten Hinweisen gesprochen, wonach eine internationale Gruppe Anschläge auf kritische Infrastruktur geplant habe. Ob es einen Zusammenhang gab, war zunächst unklar.

Investition in Ausbau der Transalpinen Ölleitung

Die Druschba-Pipeline trennt sich in Belarus (Weißrussland) in zwei Stränge, einen südlichen und einen nördlichen. Der südliche führt weiter über die Ukraine und die Slowakei nach Tschechien. Der russische staatliche Pipelinebetreiber Transneft teilte mit, auf russischem Gebiet laufe der Betrieb normal.

Die Druschba-Pipeline stellte im vorigen Jahr rund 58 Prozent des tschechischen Erdölverbrauchs sicher. Tschechien investiert derzeit in den Ausbau der Transalpinen Ölleitung (TAL), die vom Hafen im italienischen Triest nach Mitteleuropa führt. Es zeige sich nun, dass dies die richtige Entscheidung gewesen sei, betonte Industrieminister Vlcek. Nach dem Ausbau könnte TAL bereits im kommenden Jahr genügend Erdöl liefern, um den gesamten Verbrauch in Tschechien zu decken.

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Tschechien, die Slowakei und Ungarn hatten vorübergehende Ausnahmen bei den EU-Sanktionen vom Einfuhrverbot für russisches Erdöl erkämpft.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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