Weniger Wind und Wasser lassen EVN-Gewinn schrumpfen

Wirtschaft
Bilanz des EVN Geschäftsjahres 2024/25.

Die EVN hat am Donnerstag Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr gezogen. Der niederösterreichische Energiekonzern hat mit genau 3 Milliarden Euro um 3,8 Prozent mehr Umsatz erzielt, das Ergebnis nach Steuern beläuft sich auf 489,1 Millionen Euro, was einen Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber dem Jahr davor bedeutet. „Das Geschäftsjahr 2024/25 war von deutlich unterdurchschnittlichen Rahmenbedingungen für Wind und Wasser geprägt“, sagt Geschäftsführer Stefan Szyszkowitz bei der Präsentation der Zahlen. „Das heißt: Wir haben weniger produziert.“

Erstmals mehr als 900 Mio. Euro investiert

Weil der vergangene Winter etwas kühler war als jener zuvor, machte die EVN mehr Geschäft mit der Wärmeversorgung, dennoch gab es einen Gewinnrückgang. Das hat die EVN aber nicht davon abgehalten, ihre Investitionen auf ein neues Rekordniveau zu steigern. „Erstmals seit 100 Jahren haben wir mehr als 900 Millionen Euro investiert“, so Szyszkowitz. „Das ist etwa so, als würde man in einem Jahr 1.300 Einfamilienhäuser in Niederösterreich errichten.“ Tatsächlich ist das Geld vor allem in den Ausbau der Netzinfrastruktur, in die erneuerbare Energieerzeugung und in die Trinkwasserversorgung geflossen.

APA / apa

Bilanz des EVN Geschäftsjahres 2024/25.

Hoffnung auf Batteriespeicher ist groß

„Der Wandel hin zu einem erneuerbaren Energiesystem schreitet stetig voran“, sagt Szyszkowitz. Die Integration der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität gewinne an Bedeutung. Großbatteriespeicher seien wirtschaftlicher und leistungsfähiger geworden und bieten neue Möglichkeiten des Flexibilitätsmanagements. Bis 2030 will die EVN ihre Leistung auf diesem Gebiet von derzeit 8 Megawatt auf 300 MW erhöhen. Im Geschäftsjahr 2024/25 wurde u.a. der „Super-Hybridpark“ Tattendorf-Trumau in Betrieb genommen, wo Windkraft, Photovoltaik und Großbatteriespeicher kombiniert wurden.

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Ihre Investitionen will die EVN in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Bis 2030 sollen jährlich eine Milliarde Euro dafür aufgewendet werden. Dafür nimmt man auch in Kauf, dass die Nettoverschuldung um jährlich 200 Mio. Euro steigt. Vorstandsdirektorin Alexandra Wittmann versichert Investoren: „Die EVN wird weiterhin organisch wachsen.“

Weniger in Südosteuropa verdient

Für die EVN wichtig ist nicht nur das Geschäft im Inland. Auch Bulgarien und Nordmazedonien sind wichtige Märkte, in denen das heimische Unternehmen seit 20 Jahren tätig ist. „Südeuropa ist ein stabiler und sehr wertvoller Bestandteil unserer Unternehmensgruppe“, sagt Wittmann. Wegen höherer Beschaffungskosten hatte man hier mit einem Ergebnisrückgang gerechnet. Im Endeffekt fiel dieser geringer aus.

Im Bereich Netze hatte die EVN sogar um ein Drittel höhere Einnahmen. Zurückzuführen ist das auf höhere Netzentgelte, die von der E-Control für Niederösterreich festgelegt wurden.

Kraftwerk Theiß wird nächstes Jahr stillstehen

Bei einer Ausschreibung des Übertragungsnetzbetreibers APG für das Engpassmanagement ist die EVN mit ihrem Gaskraftwerk Theiß nicht zum Zug gekommen. „Das ist kein Wunder, weil Theiß schon recht alt ist, der Wirkungsgrad ist vergleichsweise gering“, sagt Vorstandsdirektor Stefan Stallinger. Im kommenden Jahr werde das Kraftwerk Theiß deshalb stillstehen. Ein Umbau ist geplant. Unter anderem soll an dem Standort ein großer neuer Batteriespeicher installiert werden.

Neues Strommarktgesetz hat noch viel Klärungsbedarf

Das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (a.k.a. „Günstiger-Strom-Gesetz“) begrüßt Geschäftsführer Szyszkowitz. Es sei aber nur eine Stufe auf dem Weg in die Energiezukunft. Das neue Gesetz sei sehr umfangreich. „Es wird viel Arbeit notwendig sein, um es umzusetzen. Mit Verbänden und dem Regulator werden wir sehr viel klären müssen.“ Für den im Gesetz enthaltenen …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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