IMMO hat sich bei großen Unternehmen umgehört, welche Fachkräfte aktuell stark nachgefragt sind und welche Immobilienberufe gute Jobaussichten haben.
Es gab schon bessere Zeiten für einen Jobwechsel. Inflation, Zinswende und steigende Bau- und Energiekosten führten zu weniger Aufträgen. In den vergangenen zwei Jahren mussten einige Firmen aus der Immobilienbranche Mitarbeiter entlassen.
Aber: Andere Unternehmen suchen intensiv nach bestimmten Bewerberprofilen. Denn auch die Betreuung und der Erhalt von Häusern braucht Menschen mit fachlichen Kompetenzen. Denken wir nur an den Aufzug, den viele täglich benutzen. Aufzugstechniker sind daher gefragte Fachkräfte, wie Michael Uher, Unternehmenssprecher von Schindler Aufzüge, sagt: „Sie sind sehr gut bezahlt, fallen in den KV der Metaller. Dazu kommt die Zuverdienstmöglichkeit durch Bereitschaftsdienste.“
Schindler
Arbeiten im Schacht: Technikerin für Aufzüge bei Schindler
Wartung und Reparatur
Jeder ist froh, wenn alles reibungslos funktioniert. Aber dafür müssen technische Anlagen regelmäßig gewartet oder im Notfall repariert werden. Darum kümmern sich etwa die Objekttechniker von Wisag. „Sie sind fix in einer Gewerbeimmobilie stationiert und zuständig für Wartung und kleine Reparaturen, etwa an Lüftungs- und Klimaanlagen, aber auch für klassische Hausmeisterarbeiten“, erzählt Martin Voigt, Geschäftsführer Wisag Gebäudetechnik.
Photographer: Christian Schluete/Wisag/Christian Schluete
Prüfung der Gebäudetechnik durch Wisag Fachkräfte
Oliver Attensam, Chef des gleichnamigen Hausbetreuungsunternehmens, sagt: „Jeglicher Handwerksberuf ist mehr als gesucht.“ Den Kindern erzähle man, dass sie studieren sollen, aber eigentlich sollten sie ein klassisches Handwerk lernen. Laut Attensam sind in der Branche aktuell Baumanager und Bauhandwerker gefragt. „Das sind Fachleute, die Wartungsleistungen und kleine Sanierungen erledigen.“ Außerdem gesucht: Gebäudereiniger, der Beruf habe sich stark spezialisiert, etwa in Bezug auf die Reinigung von Ordinationen, Schwimmbädern und Hotels.
Attensam / Ingo Pertramer
Gesucht: Gebäudereiniger, wie von Attensam
Gute Aussichten
Während es laut Marktkennern genügend Makler und Projektmanager gibt, stehen die Chancen, einen lukrativen Job zu bekommen, bei anderen Berufsbildern besser. Wie sich auf IMMO-Nachfrage herausstellt, auch bei Baufirmen und Entwicklern. „Nachwuchskräfte für klassische Baustellenberufe wie Bautechniker zu finden, gelingt uns gut. Schwieriger ist die Besetzung von spezialisierten Positionen wie Kalkulant, da sie einschlägige Kenntnisse in der Bauleitung mitbringen müssen. Solche Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt rar, was den Rekrutierungsprozess verlängern kann“, sagt Martina Auer-Klass, Personalchefin bei der Porr. „Die IT-Abteilung erfordert spezifische und hoch entwickelte Fähigkeiten, die nicht leicht verfügbar sind. Wir entwickeln innovative Programme und Apps, die die Digitalisierung auf unseren Baustellen vorantreiben. Diese Aufgaben sind nicht nur technologisch anspruchsvoll, sondern oft interdisziplinär, da sie sowohl tiefes IT-Wissen als auch ein Verständnis für die spezifischen Anforderungen der Bauindustrie erfordern.“
Porr
Digitalisierung auf der Baustelle der Porr: Tiefes IT-Wissen sowie Verständnis für die spezifischen Anforderungen der Bauindustrie sind gefragt
Alexander Mäder, Personalleiter der Bundesimmobiliengesellschaft, sucht ebenfalls Menschen mit besonderen Spezifikationen, etwa Technische Controller, die eine technische sowie kaufmännische Ausbildung brauchen, „eine Kombination, die man selten findet.“ Oder Hausverwalter: Sie müssen u. a. Hausversammlungen managen können und Profis in Rhetorik und Dokumentation sein.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft