Zwanzig und finanziell unabhängig? Wie viel die Jungen wirklich verdienen

Wirtschaft

In den Zwanzigern träumt man vom großen Geld: Aber wie hoch ist das Gehalt der Jungen wirklich und kommen sie damit gut über die Runden?

Von 21-jährigen Unternehmern, die einen Millionen-Exit erzielen, hört man selten. Oder von 29-jährigen CEOs, die ein Bruttojahresgehalt von 150.000 Euro beziehen. Sie als persönlichen Richtwert zu nehmen, ist daher nicht ratsam, meint der Wiener Headhunter Julian Maly. „Gerade in dieser Lebensphase tut sich irrsinnig viel“, sagt er. „Karrieren nehmen da erst ihren Lauf.“ Trotzdem ist es interessant zu wissen, was in den Zwanzigern alles möglich ist.

Realistischer klingt diese Zahl: 24.667 Euro brutto – so viel verdienen 20- bis 29-jährige im Schnitt in Österreich, zeigt eine Auswertung der Statistik Austria. Aber wie kommt man damit – mit 1.762 Euro monatlich – gut über die Runden?

Generation Erbe

Seit 2008 arbeitet Petra Schuh-Wendl als unabhängige Finanzberaterin und weiß: „Wie gut man heutzutage durchkommt, hängt ganz davon ab, wo und wie man wohnt.“ Lebt man am Land zu Hause bei den Eltern oder gemeinsam mit dem Partner, reicht das Geld aus. „Wohnt man aber zum Beispiel allein in Wien, wird es sehr knapp.“ Denn selbst für Gutverdiener seien die aktuellen Wohn- und Lebenshaltungskosten einschneidend.

Mit Inflation und Wirtschaftskrisen hatten zwar auch frühere Generationen zu kämpfen, aber die Finanzexpertin erkennt entscheidende Unterschiede. Stichwort Eigenheim: „Ob Kinder jemals ohne die Unterstützung ihrer Eltern ein Eigenheim finanzieren können, ist fraglich. Manche rechnen nicht einmal mehr mit einer richtigen Pension“, berichtet sie.

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Hier kommt das Geld der Elterngeneration ins Spiel. „Einige ruhen sich darauf aus, werden bequemer, unselbstständiger.“ Wo es früher ums Schaffen ging, stehen heute Freizeit und Work-Life-Balance im Fokus. „Jene, die es sich leisten können, arbeiten weniger und nehmen dafür auch ein geringeres Gehalt in Kauf.“ Ein Grund, warum Schuh-Wendl von einer „Schenkungs- und Erbgeneration“ spricht.

Der lukrativste Weg

Wie viel man in seinen Zwanzigern verdient, hängt stark von der Ausbildung ab, meint Julian Maly. Für jene, die sich mit einem Titel in der Tasche in die Arbeitswelt stürzen, fällt das Einstiegsgehalt zunächst geringer aus – obwohl ein akademischer Abschluss weiterhin ein lukrativer Vorteil ist, wie er betont. „Wer aber eine Lehre oder die HAK abgeschlossen hat, ist schon länger im Berufsleben und verdient in dieser Lebensphase auch entsprechend viel.“

Sein Tipp: Wer das große Geld sucht, ist mit Zukunftsjobs (Gesundheitswesen, ESG) oder in der IT, besonders mit einer KI-Spezialisierung, auf dem richtigen Weg. Geschätztes Einstiegsgehalt: 3.500 bis 4.000 Euro im Monat.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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