ÖSV-Star Marco Schwarz: „Ich will mich nicht stressen lassen“

Sport

Nach einem Kreuzbandriss und einer Bandscheiben-OP ist dem Kärntner die Gesundheit wichtiger als ein Start bei der Heim-WM.

Das zweistöckige Gebäude im Gewerbegebiet von Rum gibt auf den ersten Blick nicht viel her. Kaum jemand würde vermuten, dass hier im Vorort von Innsbruck zwischen Möbelhäusern und Einkaufstempeln die internationalen Sportstars ein und aus gehen.

Hinter der Glastür tut sich dann freilich eine Welt auf, in der Weltcupsieger und Weltmeister abseits des Rampenlichts an ihre Schmerzgrenze gehen. Am Empfang sitzt eine Olympiasiegerin – die Rodlerin Doris Neuner (1992) – die Wände sind mit Trikots und Startnummern der namhaften Athleten dekoriert, denen in der Sporttherapie Huber und Mair nach schweren Verletzungen wieder auf die Beine geholfen wurde. Von Giorgio Chiellini über Leroy Sane bis hin zu David Alaba.

Aktuell ist Marco Schwarz der prominenteste Patient, der Kärntner Skistar hat erst am Montag ein Appartement oberhalb der Therapieräume bezogen. Nach einer akuten Bandscheiben-OP wird der 29-Jährige in den kommenden fünf Wochen in Rum seine Fitness auf Vordermann bringen. Es ist bereits sein zweiter Aufenthalt in diesem Jahr. Nach seinem Kreuzbandriss, den er sich im Dezember in Bormio zugezogen hatte, trainierte Schwarz sechs Wochen lang Seite an Seite mit David Alaba. „Ich bin schon ein halber Tiroler“, sagt der Kärntner.

Marco Schwarz nahm sich am Donnerstag Zeit für ein Interview und sprach über…

…seine Bandscheiben-OP 

„Die Schmerzen sind schleichend gekommen. Am Anfang hat es nur bis in die Kniekehle ausgestrahlt, dann war das Ziehen plötzlich bis in die Zehen hinunter und alles ist taub geworden. Und dann war leider keine andere Wahl mehr als die OP.“

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…mentale Belastung 

„Es war ein echtes Schweinsjahr, das mich sehr gefordert hat. Du wirst sehr demütig, wenn du immer wieder eine drüber bekommst, und dir wird bewusst, dass Gesundheit das Wichtigste ist. Ehrlicherweise verwundert es mich selbst ein bisschen, dass ich nie in ein Loch gefallen bin und relativ entspannt reagiere. Ich habe in meiner Karriere schon einiges mitgemacht und weiß: Wenn ich mich da extrem reinsteigere, dann kostet das nur Energie, die ich für die Reha benötige.“

… seinen Fahrplan 

„Jetzt ist einmal der Fokus, wieder schmerzfrei auf Ski zu kommen. Im Idealfall kann ich Ende Oktober wieder leicht mit dem Skifahren beginnen. Aber wann ich wieder ins Renngeschehen einsteigen kann, werden mir das Knie und das Kreuz zeigen. Wenn alles gut läuft, wären die Technikrennen vor Weihnachten in Alta Badia ein Traum.“

EPA/ANDREA SOLERO

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…die WM in Saalbach 

„Die WM ist sehr weit weg in meinem Hinterkopf. Mir ist bewusst, dass eine Heim-WM etwas besonderes und ein großes Ziel ist. Aber schlussendlich muss ich langfristig denken, ich muss mich richtig auskurieren, damit ich nicht in ein, zwei Jahren körperlich eine komplette Baustelle habe. Ich will mich nicht stressen lassen, mein Körper ist mir zu wichtig, dass ich für die Heim-WM etwas aufs Spiel setze. Und um den zehnten Platz mitfahren ist nicht mein Anspruch. Ich will ja abliefern.“

… Lehren aus dem letzten Winter und dem Sturz in Bormio 

„Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob das wirklich alles dafür …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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