Der renommierte österreichische Gitarrist veröffentlicht ein Album mit Stücken aus dem Grenzbereich von Training und Poesie
Wo liegt der Übergang von der Technik zur Musik? Der Gitarrist Wolfgang Muthspiel gehört zu jenen Meistern, bei denen man die virtuose Beherrschung des Instruments leicht als gegeben hinnimmt – der unverkennbare Ton, die charakteristischen Melodiebögen und das spezielle Akkordvokabular scheinen für die Hörerschaft eher den Menschen als dessen Arbeit am Instrument abzubilden.
Genau diese Arbeit hat Muthspiel auf seinem neuen Soloalbum „Etudes/Quietudes“ nun aber in den Fokus genommen: 13 der insgesamt 17 Titel sind Stücke, die Aspekte des klassischen Gitarrespiels (Arpeggi, Triolen, Tremolo…) in den Mittelpunkt stellen und ihren Ursprung in Muthspiels Übungspraxis haben.
Doch der Musiker drehte die Stücke weiter und gelangte zu Kompositionen, die in poetischer Weise bestechen und dennoch das Handwerk reflektieren. Zusammen mit Variationen zu Muthspiels Heroen (Bach, Bill Evans, Paul Motian) ergibt das einen schönen, stimmigen Querschnitt durch den Kosmos des Musikers – und einigen Übungsstoff für Gitarristen.
Source:: Kurier.at – Kultur