Rapid-Pfarrer vor dem Herzensduell im Cup: „Eine himmlische Belohnung“

Sport

„Rapid-Pfarrer“ Christoph Pelczar ist zugleich Stripfing-Obmann und vor dem Duell seiner Herzensvereine im Cup-Achtelfinale selig: „Es soll wie ein Hochzeitsmahl werden.“

Stripfing trifft auf der Hohen Warte (18.15 Uhr) auf Rapid. Klingt nach einem normalen Cup-Achtelfinale, ist es aber nicht. Denn Obmann des Kooperationsvereins der Austria ist Christoph Pelczar, 49. Der in Polen geborene Pfarrer der Weinviertel-Gemeinde wurde gebeten, dem strauchelnden Zweitligisten zu helfen. Besser bekannt ist Pelczar als „Rapid-Pfarrer“.

KURIER: Mit welcher Emotion verbinden Sie das Cupspiel?

Christoph Pelczar: Freude! Es ist eine himmlische Belohnung für den unermüdlichen Einsatz seit 2007 für Grün-Weiß, anfangs als Mentaltrainer, dann als „Rapid-Pfarrer“ und in den vergangenen Jahren für den Verein meiner Gemeinde. Bei Stripfing befinden wir uns in einer ähnlichen Situation wie Rapid vor 120 Jahren.

Sie meinen Dionys Schönecker.

Genau, auch wenn ich mich niemals mit Schönecker, den Mr. Rapid, vergleichen würde. Die Parallele ist, dass es damals auch Rapid schwer hatte. Es gab Zweifel, ob der Verein noch überleben kann. Sie gingen zum Pfarrer, baten um Hilfe, und was dann aus dem SK Rapid auf der Pfarrwiese geworden ist, ist bekannt.

Kurier/Tobias Steinmaurer

Könnte das größte Spiel der Vereinsgeschichte den Klub Stripfing überfordern?

Für Stripfing ist es das Spiel des Lebens! Ich will, dass wir das alle genießen können. Besonders nach den negativen Schlagzeilen. Wir stellen vor dem Spiel unser neues Vereinsmaskottchen – die Kirchenmaus Lui – vor, und ich werde mit Steffen Hofmann auf dem Feld die Trikots tauschen. Wir wollen etwas bewegen – das ist der lateinische Ursprung des Wortes „Emotion“. Es geht auch miteinander! Das Spiel soll wie ein Hochzeitsmahl sein.

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Kurier/Tobias Steinmaurer

Darf ein Kooperationsverein der Austria mit Rapid ein Hochzeitsmahl feiern?

Die Kooperation – ich nehme das Wort selten in den Mund, weil es mir explizit um die Gemeinschaft SV Stripfing geht – existiert. Ich habe gehört „Das Cupspiel wird ein zweites Derby“ – nein! Alle bei Stripfing sind auch Angestellte des SV Stripfing, wir stellen die Lizenz und die Mehrheit der Spieler. Ich sehe uns als eigenständigen Verein.

Dennoch: Stripfing spielt in der Liga bei der Austria, hat kein taugliches Stadion und der angekündigte Ausbau lässt auf sich warten. Warum eigentlich?

Es hat sich einiges getan. Ich liebe es, Widerstände zu überwinden. Für den weiteren Umbau, der rund drei Monate dauern würde, haben wir alles vorbereitet. Es müsste nur noch der rote Knopf gedrückt werden.

Kurier/Tobias Steinmaurer

Der große Mäzen des Vereins ist Erich Kirisits, der 2013 Rapid-Präsident werden wollte. Werden ihm die Ausgaben zu viel?

Herr Kirisits buttert weiter genug hinein! Sein Vater hat den Verein mitgegründet – ihm wurde vom Sohn versprochen, dass Erich weiter investieren wird. Beim Stadion geht es eher um unseren zweiten Partner, den Bauunternehmer Hani Habib. Er wäre für den Umbau zuständig.

Und warum tun Sie sich eigentlich das alles unentgeltlich an?

Die Tür zur Vergangenheit ist zu, die Zukunft ist nur ein Versprechen. Ich möchte im Hier und Jetzt so viel wie möglich schaffen. Ich möchte entgrenzen, muss aber niemanden etwas beweisen. Tatsächlich ist zuletzt ein Gedanke in mir stark geworden.

Kurier/Tobias Steinmaurer

Was meinen Sie?

Wie wäre es, nach Stripfing – Rapid, dem persönlichen Champions-League-Finale, mit dem …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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