Aufschwung am Wohnungsmarkt: Was das für Käufer bedeutet

Wirtschaft

Am Wohnungsmarkt geht es wieder bergauf. Häuser und Wohnungen werden verstärkt nachgefragt, nicht nur zur Miete, sondern auch zum Kauf.

Nach dem Nachfrage- und Transaktionsrückgang im Jahr 2024 soll heuer wieder Schwung in den Immobilienmarkt kommen, das gilt vor allem für den Wohnbereich. „2025 soll es bergauf gehen“, bringt Anton Nenning, Head of Research vom Maklernetzwerk Remax, die Einschätzung der Lage auf den Punkt. Er spricht von „teils echtem Wachstum“, es sei Normalität in Sicht, die Nachfrage springe wieder an. Für die Marktanalyse wurden 600 Remax-Mitarbeiter in ganz Österreich befragt.

Das Angebot an Eigentumswohnungen am Markt steigt weiter, und auch die Nachfrage zieht an. „Die Finanzierungsprobleme wirken abgeschwächt“, erklärt Nenning im Hinblick auf die gesunkenen Zinsen und das Auslaufen der KIM-Verordnung mit Ende Juni. Mietwohnungen boomen, aber auch Kaufobjekte werden wieder interessanter, vor allem in preisgünstigen Lagen.

Kurier/Gerhard Deutsch

Käufer sind sehr preisbewusst und suchen eher im unteren Preissegment 

Guter Zeitpunkt für Kauf

Laut einer Umfrage von TQS Research & Consulting in Auftrag von sReal Immobilien ist der Faktor Leistbarkeit bei der Suche nach Eigentum auf Platz 1 und für 95 Prozent der Befragten sehr oder eher ausschlaggebend. Entsprechend hoch ist österreichweit aktuell auch die Nachfrage nach gebrauchten Immobilien. „Wir sehen ein stärkeres Preisbewusstsein, daher ist jetzt ein ausgezeichneter Zeitpunkt für einen Immobilienkauf, da es noch viel Angebot am Markt gibt“, sagt sReal Geschäftsführerin Martina Hirsch. „Eigentum zu schaffen während der Berufszeit schützt vor Altersarmut“, rät Anton Nenning.

Das zeigt sich auch an den Zahlen von Remax: Während die Nachfrage nach Kaufobjekten im oberen Preissegment leicht sinkt, steigt sie im mittleren Preissegment um 5,2 Prozent und im unteren um 8,5 Prozent. Das Angebot an Häusern und Wohnungen wächst in allen Preissegmenten, Käufer können aus einem breiten Angebot wählen. Das verbessert ihre Verhandlungsposition.

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Weniger Neubau

Gleichzeitig werden weniger Wohnungen neu errichtet. „In den Spitzenjahren 2017 oder 2019 gab es fast doppelt so viele Baubewilligungen wie im Jahr 2023“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Der Fachverband der Immobilientreuhänder errechnete für 2024 gut 37.000 neu gebaute Wohnungen, knapp 15 Prozent weniger als ursprünglich erwartet. 2025 dürften es nur mehr 28.000 Wohnungen sein. „Das sich abzeichnende Unterangebot an Neubauten wird langfristig den Abbau des unverkauften Bestands vorantreiben“, sagt Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto Immobilien, „wie lange dieser Prozess dauert, ist schwer zu prognostizieren.“ Das Bedürfnis, Eigentum zu schaffen, bleibt hoch. 
Bei den Einfamilienhäusern und Baugrundstücken ist der Ausblick ebenfalls positiver als noch vor einem Jahr. Das Angebot und die Nachfrage nach Häusern und Baugründen steigt. „Es wird mehr gehandelt, bei gleichbleibenden Preisen“, so Nenning.

Getty Images/ewg3D/istockphoto

Der Wohnungsneubau ist stark rückläufig

Thema Neubau: Bauträger Harald Schippl sagt: „Sobald Bauträger wieder neue Projekte starten, wissen wir: Der Markt funktioniert.“ Laut dem CEO des Baukonzerns Porr, Karl-Heinz Strauss, haben die Gemeinnützigen seit der Corona-Pandemie zu wenig leistbaren Wohnraum geschaffen, die Bauträger zu viele Luxuswohnungen. ÖRAG-Vorstand Michael Buchmeier sieht Potenzial für einen leichten Anstieg der Baugenehmigungen: „Ein nachhaltiger Aufschwung für das Baugewerbe hängt jedoch von der Überwindung der aktuellen strukturellen Herausforderungen ab – insbesondere den hohen Kosten und dem Fachkräftemangel.“

Mietpreise steigen

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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