Lindsey Vonn: Eine 40-jährige Siegerin der Herzen

Sport

In der Abfahrt in St. Anton stahl Lindsey Vonn allen die Show und meldete sich mit Rang 6 eindrucksvoll zurück. Auch Nina Ortlieb zeigte nach ihrer Verletzungspause auf.

Stell dir vor, du gewinnst mit 34 deine erste Abfahrt und bist damit die älteste Siegerin im Weltcup – und kaum jemand nimmt davon Notiz. Federica Brignone hätte im Zielstadion in St. Anton Purzelbäume schlagen können, sie wäre vom Publikum trotzdem links liegengelassen worden.

Keiner hatte Augen für die Gewinnerin aus Italien, alle Blicke waren auf eine Frau gerichtet, die zwar „nur“ auf den sechsten Rang gefahren war. Die aber in Wahrheit die sentimentale Siegerin dieser Kandahar-Abfahrt war.

Lindsey Vonn versetzt die Skifans gerade richtig in Ekstase. Eine 40-Jährige, die auf dem besten Weg ist, ein Stück Skigeschichte zu schreiben und sich wieder in die Siegerliste einzutragen – diese Story fasziniert die Massen. „Es gab ja am Anfang auch Kritik, aber jetzt unterstützen mich alle. Das gibt mir Energie. Ich hatte am Start Schmetterlinge im Bauch“, erklärte die US-Amerikanerin.

Reif für den Sieg

Den sechsten Platz in der Abfahrt feierte die 40-Jährige ausgelassener als viele ihrer 82 Weltcupsiege. „Ich kann noch fünf Stufen nach oben gehen“, betonte Vonn. Und jeder, der sie in ihrem zweiten Rennen seit 2019 erlebt hat, nimmt ihr das auch ab.

Zumal sich Lindsey Vonn ja noch nicht einmal im Grenzbereich bewegt. „Das war ein solides Rennen mit einigen Fehlern, ich bin sicher noch nicht am Limit“, stellte sie klar. Ihre Botschaft darf durchaus als Kampfansage an die Konkurrentinnen verstanden werden: „Mit 40 ist noch lange nicht alles vorbei, du kannst alles schaffen.“

  Blitztor nach 25 Sekunden: Leverkusen siegt in Dortmund

Aber es zeigt sich ohnehin keiner überrascht vom Leistungsvermögen der ältesten Läuferin im Weltcup. „Die hat ein Talent und ein Gespür, das wird sie mit 80 auch noch haben“, meinte etwa die zweifache Saisonsiegerin Cornelia Hütter, die in der Abfahrt auf Rang sieben landete.

Bereit für die WM

„Wenn jemand 82 Rennen gewonnen hat, dann muss er was drauf haben“, ergänzt Nina Ortlieb. Die Vorarlbergerin war für das zweite gelungene Comeback verantwortlich. Ein Jahr nach ihrem Schien- und Wadenbeinbruch meldete sich die verletzungsgeplagte (22 Operationen) Tochter von Patrick Ortlieb mit dem achten Rang zurück und unterstrich ihre Anwartschaft auf ein WM-Ticket.

Das ÖSV-Speedteam war mit vier Läuferinnen in den Top Ten vertreten – so viele, wie keine andere Nation. Bei der WM hätte mit diesem Ergebnis freilich Katzenjammer geherrscht. Denn das Podest war beim Heimrennen ÖSV-freie Zone. Aber auch das ging im Trubel um Lindsey Vonn unter.

Wie meinte doch gleich Stephanie Venier, als Fünfte die beste Österreicherin: „Die Lindsey tut dem Sport gut.“

…read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.