Rapid gegen Banja Luka zwischen historischem Aufstieg und Absturz

Sport

Rapid spielt gegen Banja Luka vor vollem Haus um das erste Europacup-Viertelfinale seit 1996, den Job von Trainer Klauß und die Beruhigung der explosiven Lage.

Hochspannung in Hütteldorf. Das Achtelfinal-Rückspiel in der Conference League sollte eigentlich ein Abend der Freude werden. Rapid hat gegen Banja Luka die historische Chance, erstmals seit 29 Jahren ein Europacup-Viertelfinale zu erreichen. Das Stadion wird am Donnerstag ab 18.45 Uhr (Canal+ live) voll sein, es gibt nur noch Restkarten.

Alles außer wahrscheinlich 

Und die Chancen stehen nach dem 1:1 in Bosnien durchaus gut. Je nach Statistikanbieter steigt Rapid mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 66 und 75 Prozent auf. „Ich will mit der bestmöglichen Vorbereitung die Chancen auf einen Sieg weiter erhöhen“, kündigt Trainer Robert Klauß an.

APA/MAX SLOVENCIK

Doch mit kalter Mathematik haben die Vorgänge im Frühjahr 2025 nichts mehr zu tun.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Lotto-Sechser war wohl ähnlich gering wie für die unglaubliche Kombination aus einem Absturz in der Liga mit vier Pleiten in fünf Spielen, der Trennung von Finanzchef Knipping direkt vor dem wichtigen Spiel in Banja Luka, einem Fan-Skandal in Hartberg – wo bislang bei Spielen der Grünen überhaupt noch nie etwas passiert ist – und der parallelen Aufholjagd der beiden Linzer Rivalen um die Top-6 innerhalb von nur fünf Wochen.

Klauß blendet mögliche Folgen aus 

Jetzt heißt es kühlen Kopf bewahren. Klauß weiß, dass es im Europacup und am Sonntag bei der Liga-Entscheidung gegen den GAK auch um seinen Kopf geht. Der Deutsche erklärt, warum er sich damit nicht beschäftigt: „Wenn ich daran denke, was passieren könnte, fehlt mir die Energie. Es ist entscheidend, den Fokus zu bewahren.“

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Goalie Niki Hedl macht das nach dem folgenschweren Patzer in Hartberg ohne Mentaltrainer: „Ich kann mit Fehlern umgehen, es wird nicht mein Letzter gewesen sein. Jetzt will ich Zu-Null spielen und trotz allem Druck beim Match Spaß haben, das macht für mich Fußball aus.“

Vorbild Hecking?

In Nürnberg bekam Klauß von Sportchef Hecking ähnlich lange Vertrauen wie jetzt von Markus Katzer. Aktuell zeigt Routinier Hecking als Bochum-Trainer, wie die Ausfahrt aus einer Krise genommen werden kann.

Ein Lehrbeispiel? „Ich bin mit Dieter befreundet und freue mich extrem für ihn. Wir haben viel über solche Situationen gesprochen und was zu tun ist. Aber man kann nicht alles einfach auf Rapid umlegen.“

Neu bei den Rapidlern war, dass Katzer, der sonst nur beobachtet, direkt mit den Spielern Klartext gesprochen hat. Es soll durchaus scharf ausgefallen sein.

Klauß sagt: „Wir haben offen und ehrlich gesprochen. Wir sind selbst schuld, jetzt warten zwei extrem wichtige Spiele.“

GEPA pictures/ Alexander Solc

Zum Wegschauen: Robert Klauß in Hartberg

Kein Elfmeter-Training 

Auf Elfmeter-Training wurde verzichtet, „weil man den Druck nicht simulieren kann“.

Robert Klauß hat sich seine positive Sicht der Dinge ohnehin behalten: „Ich bin optimistisch und gehe davon aus, dass wir nach 90 Minuten aufsteigen werden.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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