Abgesagte Corona-Debatte im ORF: Laut Politberater Hofer eine „Gratwanderung“

Kultur

In der Niederösterreich-Ausgabe von „Bundesland heute“ wurde die Einladung von Corona-Leugner Hutter noch einmal thematisiert.

Am Mittwochabend hätte sich die ORF-NÖ-Sendung „Ein Ort am Wort“ mit der Corona-Pandemie, fünf Jahre nach deren Ausbruch, beschäftigen sollen. Der Boykott durch zwei Mediziner führte zur Absage – und die thematisierte die Niederösterreich-Ausgabe von „Bundesland heute“ am Mittwoch in einem langen Beitrag.

ORF-Landesdirektor Alexander Hofer erklärte zur Sendung, diese sollte ermöglichen, „die immer wieder kritisierten Diskussionen, die sich in Blasen abspielen, in den Echokammern des Netzes, aufzubrechen und an einem Abend in einem Wirtshaus im Land tatsächlich zusammenzukommen und Meinungen auszutauschen.“ In den letzten Ausgaben sei es auch durch umsichtige Vorbereitung und Gesprächsführung gelungen, „sehr, sehr genau zwischen Meinung, die wir zulassen wollen, aber auch unwidersprochenen Fakten zu unterscheiden. Dieses Angebot geht nur, wenn alle an einem Tisch sind.“

Virologe Norbert Nowotny, der nach medialer Aufregung, seine Teilnahme abgesagt hatte, stellte klar: „Es gibt einen guten Grund, warum wir abgesagt haben und das ist die Einladung des ganz klaren Verschwörungstheoretikers, der Verschwörungsmythen der ärgsten Art verbreitet, Herr Martin Rutter.“ Dessen Teilnahme war seit Februar bekannt. Der meinte: „Wenn man vor Faktendiskussionen wegläuft und man sagt, mich interessiert nur, was ich damals selbst gesagt habe und wer eine andere Meinung hat, dem höre ich nicht zu, das ist nicht der Ansatz, wie man aus Problemen und Fehlern lernen kann.“

Für Politik-Berater Thomas Hofer ist das Vorgehen des ORF eine Gratwanderung. Er meint, „dass man mit Leuten wie Herrn Rutter sehr wohl reden kann, allerdings, und das ist ein wichtiger Zusatz, natürlich ist diese Meinung nicht gleichzusetzen mit wissenschaftlich begründeten Einschätzungen.“

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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