Wie es mit dem Goldpreis weitergehen könnte

Wirtschaft

Der Kurs des Edelmetalls hat erstmals die 3.000 Dollar-Marke geknackt. Gründe sind drohende Handelskriege und Inflationsängste.

Während es an den internationalen Aktienmärkten in den vergangenen Tagen teils starke Kurseinbrüche gegeben hat, ging es mit dem Goldpreis erneut stetig nach oben. Von 2.911 Dollar zu Handelsbeginn am Montag bis auf knapp 3.005 Dollar am gestrigen Freitag. Noch nie lag der Kurs über der Marke von 3.000 Dollar. 

In Euro gerechnet waren es fast 2.770 Euro – kein neuer Rekord. Dieser wurde bereits am 11. Februar mit rund 2.821 Euro erzielt. Grund: Der Dollar hat seitdem an Wert verloren. Gold wird primär in der US-Währung (je Feinunze, 31,1 Gramm) angegeben.

Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 14 Prozent gestiegen, im Vorjahr waren es 27 Prozent. Der Hauptgrund jetzt: Wieder einmal Donald Trump. Seine permanenten Zolldrohungen lösen Ängste vor einem möglichen globalen Handelskrieg aus, zumindest aber fachen höhere Zölle wieder die Inflation an. Gold gilt nicht nur als Krisenwährung, sondern auch als Inflationsschutz.

Kurier Grafik

Ein weiterer Grund für den Höhenflug des Edelmetalls sind starke Zukäufe großer Notenbanken, allen voran China. Sie (und Zentralbanken anderer Schwellenländer wie Indien) wollen zur Unterlegung ihrer Währungen ihre Goldbestände massiv ausbauen. Und auch börsenotierte Fonds (ETFs), die mit physischem Gold besichert sind, kaufen kräftig zu.

Zinssenkungen

Und nicht zuletzt sind der Dollar gepaart mit der Zinspolitik der US-Notenbank weitere Treiber. Denn Zinssenkungen führen oft zu einem schwächeren Dollar, was Gold für Käufer anderer Währungen attraktiver macht. Infolge Trumps Politik sinkt der Dollar zu anderen Währungen ohnehin. Und auch die Notenbanker haben angesichts einer tendenziell sinkenden Inflation und schwächeren Konjunktur im Land weitere Zinssenkungen vor. Wenn nicht bei ihrer nächsten Sitzung im April, dann im Juni.

  Wohnraum für Studierende: Eine Übersicht über günstige Optionen

Doch wie geht es nun weiter? „Wenn ich Falco zitieren würde, dann würde ich für Gold sagen ’Out of the dark, into the light’. Gold ist wieder im Rampenlicht!“, sagt Ronald Stöferle, Fachmann des auf Edelmetalle und Kryptos spezialisierten heimischen Fondsanbieter Incrementum. „Wir befinden uns etwa in der Mitte des Trends – Korrekturen sind jederzeit möglich.“ 

Langfristig sieht er den Kurs bei 4.800 Dollar. Potenziellen Anlegern rät er, auch einen Blick auf Minenwerte zu werfen. Sie seien noch in der Frühphase des Aufschwungs, vor allem kleinere und mittlere Werte könnten stark profitieren. „Auch Silber und andere Rohstoffe stehen erst am Anfang eines Aufwärtstrends“, so Stöferle zum KURIER.

Langfristiger Bullenmarkt

„Gold befindet sich in einem langfristigen Bullenmarkt. Wir prognostizieren, dass die Preise in diesem Jahr zwischen 3.000 und 3.200 US-Dollar schwanken werden“, sagte Alex Ebkarian, Chief Operating Officer von Allegiance Gold. Goldman Sachs wiederum rechnet zu Jahresende mit 3.100 Dollar.

Weniger bullish sind die Analysten der australischen ANZ Group. Sie glauben an einen Höchststand von 3.050 Dollar in diesem Jahr.

„Es gibt gute Gründe dafür, warum die Investitionsnachfrage voraussichtlich robust bleiben wird. Erhöhte geopolitische und geoökonomische Risiken, höhere Inflationserwartungen, möglicherweise niedrigere Zinsen und die Unsicherheit, die die Märkte spüren“, sagt Juan Carlos Artigas, globaler Forschungsleiter des World Gold Council, eine globale Lobby-Organisation der Goldbergbauindustrie.

…read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.