Wissenschaftsbarometer: Vertrauen in die Wissenschaft ist stabil

Politik

Drei Viertel der Menschen haben hierzulande ein „starkes“ oder „sehr starkes“ Vertrauen in die Wissenschaft. Laut dem jüngsten „Wissenschaftsbarometer“ der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) liegt man damit einen Prozentpunkt höher als in den zwei Jahren zuvor, nämlich bei 74 Prozent, hieß es am Freitag bei der Vorstellung der repräsentativen Umfrage. Beim Blick auf einzelne Bereiche zeigt sich wieder: Forschung zu Klima und Künstliche Intelligenz (KI) sind Schlusslichter.

Der Ausgangspunkt für die 2022 gestartete Initiative, jährlich ein Stimmungsbild zum Thema einzufangen, war die vor allem auch im Kontext mit der Covid-19-Pandemie stärker spürbare Skepsis gegenüber der Forschung. Im ersten Jahr des Wissenschaftsbarometers hatten 70 Prozent der Befragten angegeben, der Wissenschaft stark oder sehr stark zu vertrauen, in den Folgejahren waren es je 73 Prozent. Die heurigen Ergebnisse bezeichnete Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) als „frohe Botschaft“ zum Jahresende. Für ÖAW-Präsident Heinz Faßmann geht es seit der erstmaligen Umfrage vor vier Jahren „step by step“ in die richtige Richtung: „Ein klarer Trend ohne größere Ausreißer.“ Das Vertrauen sei nach der langen Pandemiezeit wieder zurückgekehrt – auch wenn Vertrauenswerte vor der Pandemie im Zuge dieser Messreihe fehlen.

Um einen Vergleich mit in Deutschland und in der Schweiz erhobenen Werten zu ermöglichen, fragte man auch nach dem Vertrauen in „Wissenschaft ganz allgemein, also nicht nur in Österreich“. Hier lag der Wert hierzulande bei 69 Prozent. Die Nachbarländer schnitten auch heuer wieder schlechter ab: In Deutschland haben 54 Prozent starkes oder sehr starkes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung, in der Schweiz sind es 60 Prozent. Wie es scheint, vertraue man in Österreich mehr in die eigene Forschung als global, so Faßmann. Eine schlüssige Begründung hatte er dafür nicht parat. Man müsse sich aber sicherlich – auch im Austausch mit den Nachbarländern – der Frage nach diesem signifikanten Unterschied widmen.

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Interesse geringer ausgeprägt

Neben dem Vertrauen war wieder das Interesse an Forschung geringer ausgeprägt: In Österreich haben demnach 58 Prozent ein hohes Interesse (Deutschland: 49 Prozent, Schweiz: 45 Prozent). Um einen Eindruck zu bekommen, wo speziell mehr Skepsis oder weniger Vertrauen gelagert sind, suchte man auch wieder nach Einschätzungen bei verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen.

Bei der Frage „Wie sehr vertrauen Sie diesen einzelnen Bereichen von Wissenschaft?“ schnitten die – erstmals erfassten – „Technischen Wissenschaften“ am besten ab (83 Prozent), gefolgt von Mathematik (81) und Physik und Chemie (78). Erstmals gab es einen Wert für Geisteswissenschaften, denen 68 Prozent ein sehr starkes oder starkes Vertrauen schenken. Bei den Sozial-, Rechts- sowie Wirtschaftswissenschaften lag der Wert je bei 62 Prozent, gefolgt von „Ökologie- und Klimaforschung“ mit 60 Prozent und „Informatik und KI“ mit 54 Prozent – 16 Prozent vertrauen letzterer „nicht“ oder „überhaupt nicht“. Wirtschaftswissenschaften und Klimaforschung seien natürlich auch jene Bereiche, die sehr stark den politischen Diskurs prägen, so Faßmann: Seine These sei, dass Menschen hier auch stärker Grenzen haben wollen.

Bei „Informatik und KI“ könne man die Informatik wohl „als unschuldige Schwester“ sehen – hier sei eher KI das Problem, hier fehle es wohl auch an „emotionaler Glaubwürdigkeit“, so Faßmann. Wissenschaftsministerin Holzleitner sprach von einer „Angst in dem Ungewissen“, die es in diesem Bereich zu …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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