Dem selbst ernannten „Champion“ aus Steyr macht man so schnell nichts vor. In seinem neuen Buch geht es um unerklärliche Phänomene, die er humorvoll mit Hausverstand erklärt.
Der Austrofred hat in seiner Karriere schon einiges erlebt: schöne Dinge und nicht so schöne, große Erfolge und nicht so große. Er begeisterte in muffigen Mehrzweckhallen, in der Dorfdisco, beim Frühschoppen, aber auch zur Primetime im Großstadtclub. Der selbst ernannte „Champion“ erlebte amouröse Abenteuer, schwere Stunden in zu feuchten Kellerstüberln, hat genug vom einseitigen Obstangebot im Backstagebereich und dem Frühstücksbuffet auf Tour, wo ihm auch immer wieder mal die Autoreifen (von der neidischen Konkurrenz) zerstochen werden.
Aber mit dem Austrofred, so der Austrofred, legt man sich besser nicht an. Das kann nämlich ordentlich in die Hose gehen, wie er auf den letzten Seiten seines neuen Buches „Gänsehaut“ ausführlich schildert. Titel des Kapitels: „Silvestergig“. Dabei geht es um drei Auftritte „im neu eröffneten Haider Lindwurm Media Hub in Klagenfurt“, das ist so eine „Nazi-Hütte“ bei den „Bloßfußigen“, wie sein Tontechniker, der Prummer Mike, die Kärntner nennt. Diese Silvestershows stehen aber plötzlich auf der Kippe, weil ihm sein Support Act „Fuzzman“ und ein Polizist den Mord an einem Hund beim Chinesen „Lucky Panda“ anhängen wollen.
Zweifel
Aber der Austrofred ist ja nicht deppat. Außerdem ist er der größte Tierfreund, den es gibt. Er hat schon Benefizshows fürs Gut Aiderbichl gespielt, Fotoshootings mit Tigerbabys gemacht und kann keinem Hund etwas zuleide tun. Drei Seiten weiter wird der Täter überführt. Es war natürlich nicht der Austrofred, sondern ein Einheimischer: „Wer Kärnten sagt, muss halt leider auch Kärntner sagen.“
Der Austrofred bzw. sein Erfinder, Franz Adrian Wenzl, tourt seit vielen Jahren mit seinen Shows durchs Land. Zwischen Eisenstadt und Bregenzerwald, Stuwer- und Hausruckviertel hat er bereits einige übersinnliche Erfahrungen gemacht, skurrile „Erweckungserlebnisse“ gehabt, die nach ein paar Bierwärmern (Sliwowitz!) durchaus passieren können.
Am Wahrheitsgehalt dieser Geschichten besteht kein Zweifel. Oder halt fast kein Zweifel. Denn ein bisschen Fantasie hat einer Erzählung noch nie geschadet. „So eine Story muss ja auch fahren“, wie der Austrofred dem KURIER sagt. Aber zu den Leuten, „die viel zu viel Scheiß reden“, gehört der Austrofred nicht. Dafür bürgt er mit seinem Namen. Zumindest steht es so im Vorwort.
Aber im oberösterreichischen Traunviertel, dort, wo der Freddie-Mercury-Interpret, der seit Jahren im etwas zu engen Hoserl Queen-Hits interpretiert, seine Wurzeln hat, sagt man doch nicht Gänsehaut. Dort heißt das Ganslhaut. Aber damit können die Piefke, die das Buch ja auch kaufen sollen, nichts anfangen.
CzerninTroadkasten
Also Gänsehaut. Die kann es einem ja aus unterschiedlichen Gründen aufziehen. Dann, wenn einem kalt ist, man Angst hat, es einem vor irgendetwas graust, man erregt oder berührt ist. Der Austrofred bekommt gerne eine Gänsehaut, wenn er Musik hört, Lieder von Paul McCartney zum Beispiel, aber natürlich auch von Freddie Mercury, seinem großen Vorbild.
Mit Letzterem hat er kürzlich Kontakt aufgenommen. Von dieser Erfahrung, dieser Begegnung berichtet er auch ausführlich in seinem Buch. Für diese spirituelle Sitzung ging es nach dem Gig zu einem Bauernhaus in Wulkaprodersdorf, wo in einen umgebauten Troadkasten (Getreidespeicher) die Séance abgehalten wurde: „Mitten in dem …read more
Source:: Kurier.at – Kultur