Diagonale will „kritische Standortbestimmung und subversive Komik“ liefern

Kultur

Das Festival des österreichischen Films wird am 27. März eröffnet. In Graz wird u.a. Inge Maux ausgezeichnet

Die Diagonale 25, das Festival des österreichischen Films, zeigt heuer von 27. März bis 1. April 163 Produktionen, davon 91 als Österreich- oder Weltpremieren. „Kritische Standortbestimmung, subversive Komik, mit einigen ‚Road-Movies‘ auf Kurs Richtung Veränderung“, so Intendant Dominik Kamalzadeh zu den Polen des Programms. Dazu habe man Positionen, „die nicht klassische Retrospektiven sind“, so Intendantin Claudia Slanar, wie etwa Ivette Löcker und Athina Rachel Tsangari.

Offiziell gestartet wird die 28. Ausgabe des Filmfestivals in Graz mit der Auszeichnung von Inge Maux mit dem Großen Diagonale Schauspielpreis am 27. März in der Helmut List-Halle. Am gleichen Abend gibt es auch Florian Pochlatkos Eröffnungsfilm „How to be normal and the oddness of the other world“ in Anwesenheit des Filmemachers.

„Perspektive auf alte Gewohnheiten verändern“

„Skurrile Filme helfen, die Perspektive auf alte Gewohnheiten zu verändern“, sagte Kamalzadeh. Wir haben uns sehr früh in diesen Film verliebt“, so Slanar zu Pochlatkos Spielfilm, „in die Achterbahnfahrt der Gefühlswelten einer jungen Frau, der vieles sehr ‚odd‘, also seltsam vorkommt. Wir sind gespannt, wie Sie ihn aufnehmen.“

Die Intendanten kündigten in Zusammenhang mit dem Eröffnungsfilm auch „eine Reihe an hochkarätigen Gesprächen“ an, etwa mit Inge Maux, geleitet von Florian Widegger, oder mit Löcker und Tsangari. Letztere werde auch eine Meisterklasse abhalten.

Dokus aus Beirut und der Südsahara

Kamalzadeh hob in seiner Beschreibung von Filmen in der Dokumentarschiene die Beschäftigung mit globalen Konfliktherden ebenso wie mit regionalen Spannungsfeldern hervor: „Narben eines Putsches“ von Nathalie Borgers, „ihr persönlichster und liebevollster, zärtlicher Film“, in der sie sich mit der Vergangenheit ihres Mannes, eines Aktivisten gegen die türkische Militärdiktatur in den 1970er, beschäftigt. Nicola von Leffern und Jakob Carl Sauer berichten in „To close your eyes and see fire“ filmisch aus Beirut, in einem Rückblick auf die verheerende Hafenexplosion. Gerald Hauzenberger und Gabriela Schild beschäftigen sich in „On the border“ mit der Südsahara, die geprägt ist von Migrationsbewegungen, und in der die EU nicht immer eine rühmliche Rolle spiele, so die Intendanten: „Wir sind sehr stolz, dass wir den zeigen können.“

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Ein Geständnis der Intendanz zur Wettbewerbsschiene Innovativer Film ist die Weltpremiere von Rafael Haiders „No more excuses“ – „ein kleiner Lieblingsfilm von uns, zum Thema Prokrastination.“ In diese Sparte falle auch „Everyone deserves a slice of pie“ von Sasha Pirker, das sich auf den beliebten Stummfilmgag des Tortenwerfens und den 100. Geburtstag des 16 mm-Films bezieht.

Historische Schienen zu Satire und Nazi-„Giftschränken“

In den historischen Schienen zur Filmgeschichte befasst sich die Diagonale mit „Österreich – eine Satire“ und „Aus dem Giftschrank“, so Slanar: „Das ist Satire mit Schlagkraft, hier versammeln sich ganz unterschiedliche Einheiten wie etwa Franz Novotnys ‚Staatsoperette‘ von 1977, immer noch sehr ‚lustig‘ anzusehen.“ Der „Giftschrank“ holt das „toxische Erbe der Wien Film“ unter den Nazis aus der Versenkung: Nazipropaganda, in Österreich gedreht, wie etwa „Heimkehr“ mit Paula Wessely, fast ein Vorbehaltsfilm.

Auf Fragen zum heurigen Budget sagte Kamalzadeh, man habe noch keinen Endstand. „Es ist noch volatil wegen ausstehender Förderungen“, so der Intendant. Das Budget belaufe sich auf etwa zwei …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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