Filmkritik zu „Sting“: Eine Spinne als neues Haustier

Kultur

Horror-Gruselmix aus Spannung, Blut und Witz mit einer außerirdischen Spinne, die Hausbewohner frisst

Von Gabriele Flossmann

 Spinnen die? Diese Frage stellt man sich am Beginn dieses Horrorfilms. Nämlich dann, wenn ein winziger Meteorit vom Himmel fällt, aus dem sich eine kleine Spinne schält. Warum muss dieses achtbeinige Wesen ein Alien sein? Bieten die Spinnen, die aus Natur-Eiern schlüpfen, für einen Großteil der Menschheit nicht genügend Horror- und Grusel-Effekte? Ist doch nicht ohne Grund die (auch zu einem erfolgreichen Film gewordene) „Arachnophobie“ eine ebenso anerkannte wie weitverbreitete Psychoerkrankung?

Wie dem auch sei.

In diesem Film nimmt die zwölfjährige, comicbegeisterte Charlotte die aus dem Meteoriten geschlüpfte Spinne bei sich auf. Unter dem Kosenamen „Sting“.

Das neue Haustier erweist sich als erstaunlich lernbegierig. Was Charlotte nicht ahnt: Da ihre Spinne nicht von dieser Welt ist, wächst sie dank der regelmäßigen Futterzufuhr schnell. Schon bald ist Sting derart groß, dass die Bewohner des Hauses auf dem Speiseplan landen.

Der mit Humor gemixte Grusel, der im späteren Verlauf ein paar blutige Abzweigungen nimmt, geht im Wesentlichen ziemlich gut auf. Einzig die melodramatische Familien-Story im Zentrum der Geschichte will nicht so ganz funktionieren. Denn noch bevor die Schock-Momente dräuen, wird (allzu) ausführlich das familiäre Ambiente geschildert: Charlotte lebt in einem in die Jahre gekommenen Apartment in Brooklyn, als Teil einer vierköpfigen Patchworkfamilie, die es wirtschaftlich nicht leicht hat. Es ist also eher ein Film, der mit mehr oder weniger realistischen Szenarien spielt – auch was die Angst vor Spinnen betrifft. Und nicht nur Zuschauer, die an Arachnophobie leiden, werden ein ums andere Mal versucht sein, die Hände vor die Augen zu reißen.

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Spinnen-Horror: „Sting“

In seiner Schlussphase nutzt der Film die junge Heldin für einen originellen Zweikampf, der von der sicherlich kuriosesten Waffe des bisherigen Kinojahres dominiert wird. Selbst wenn der Film an ein paar Stellen etwas durchhängt und eine Low-Budget-Machart verrät, liefert er eine Mischung aus Spannung, Blut und Witz, die nicht nur eingefleischten Horror-Fans Spaß machen könnte.

INFO: AUS/USA 2024. 92 min. Von Kiah Roache-Turner. Mit Jermaine Fowler, Ryan Corr.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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