
Oida, da lachen sich sogar die Platanen krumm. „Der Trottel ist zurück. Hier bin ich“, sagt Michael Niavarani beim Kabarett-Comeback nach langer Pause zur Begrüßung in seinem erneuerten und erweiterten Solo-Programm „Homo Idioticus 2.0“.
In einer „Kulturgeschichte des Trottels“ schildert Österreichs beliebtester Komiker im Theater im Park am Belvedere, wie „einer unserer Vorfahren die falsche Abzweigung genommen haben muss“ und vom Homo sapiens zum Vollpfosten wurde.
Jan Frankl
Wobei Trottel bei ihm keine Beleidigung ist sondern eine Analyse. Fein aufgedröselt in die Kategorien Volltrottel, Wappler, Koffer, Sautrottel und Fetzenschädel: „Der kann machen, was er will, er bleibt amerikanischer Präsident.“
Das größte Problem der Menschheit sei nicht die künstliche Intelligenz sondern die natürliche Dummheit. Mit einem „Willkommen in der Sackgasse der Evolution“ spickt „Nia“ das Update seiner Erfolgsshow von 2014 mit vielen philosophischen, selbstreflexiven Gedanken, schiebt – für ihn typisch – deftige, spaßig-ordinäre Wuchteln und erzeugt Bilder im Kopf zum Schmunzeln: „Wenn Lügen kurze Beine haben, dann hat Putin Eier aus Bodenhaltung.“
Als liberaler, weltoffener Mensch destilliert er Pointen aus seiner Sicht auf Glauben und Wissen, Religion und Wissenschaft, nimmt die woke Work-Life-Balance-Generation ebenso auf die Schaufel wie die Mimosen der FPÖ. „Er weiß, wie’s geht, aber kann nicht. Kickl – ein Eunuchen-Schicksal.“ Oder H.C. Strache: „Nur 1,1 Prozent in Wien – Oida, mehr Alkohol im Blut als Wählerstimmen!“
Er interpretiert die Evolutionsgeschichte auf seine urpersönliche Art. Er stellt sich gar nicht so vertrottelte Fragen, wie sie sonst kaum wem in den Sinn kommen: „Warum bin ich so wie ich bin?“ Und sagt zur Orientierung: „Wir sind Wesen mit Instinkten, die sehr tierisch sind. Der Mensch ist zwar kein Tier mehr aber noch kein Engel.“
Trotteln gibt’s immer und überall. Aber es gäbe Hoffnung, sagt Nia und bilanziert am Ende als Optimist: „So dumm sind wir nicht, wir haben es eigentlich bis jetzt sehr gut geschafft. Es wird noch sehr schlimm werden, aber es wird sich summa summarum irgendwie positiv ausgehen.“
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Source:: Kurier.at – Kultur