Der Philosoph Kilian Jörg über toxische Lebensweisen angesichts ökologischer Katastrophen
Sechs von zehn planetaren Grenzen haben wir bereits überschritten, die Klima-Kipppunkte rücken näher oder liegen schon hinter uns. Und was machen wir als Gesellschaft und Politik dagegen? Genau: Nichts.
Der Autor, Philosoph und Künstler Kilian Jörg hat sich auf 390 Seiten sehr viele, gute Gedanken darüber gemacht, warum das so ist. In seinem Buch geht es ums Auto, aber eigentlich steht das Fahrzeug nur stellvertretend für unser Gasgeben in Richtung Untergang. Und warum das eigentlich so ist, und es eigentlich nicht sein müsste. Es geht also um den Umstand, dass wir moderne Lebensweisen, wie sie sich im Auto konkretisieren, überwinden müssen, um eine Chance auf ein würdiges Überleben in der Klimakatastrophe zu haben.
Denn unsere Fixierung auf das Auto hat zu einer „autodestruktiven Vernunft“ geführt, die uns daran hindert, nachhaltige Lösungen für die ökologische Krise zu finden. Jörg untersucht Alternativen – Konzepte wie autofreie Städte, alternative Mobilitätsformen und eine neue Kultur der Langsamkeit – und er fordert uns auf, unsere „toxische Liebesbeziehung“ zum Auto zu überdenken und neue Wege zu finden, um uns in einer nachhaltigen und lebenswerten Welt fortzubewegen. Das werden viele nicht hören und noch weniger lesen wollen. Wir sollten damit aber bald einmal beginnen.
Transcript Verlag
Kilian Jörg:
„Das Auto und die ökologische Katastrophe“
Transcript,
390 Seiten, 25,50 Euro
Source:: Kurier.at – Kultur