
Vor einem Jahr – am 24. April 2024 – stand Wien kurz im Zentrum des globalen Kunstmarkts: Das „Bildnis Fräulein Lieser“, ein lange verschollen geglaubtes Gemälde von Gustav Klimt, wurde im Auktionshaus „im Kinsky“ versteigert. Doch es gab kein Bietergefecht im Saal, und der erzielte Preis blieb unter den Erwartungen – der Hammer fiel bei 30 Millionen Euro, was mit Prämien einen Gesamtpreis von 35,8 Millionen ergab.
Doch dieser Deal soll nun rückabgewickelt worden sein, wie der „Standard“ am Mittwoch meldete. Denn das Bild hatte eine komplizierte Vorgeschichte, so dass mehrere Nachkommen des Brüderpaars Adolf und Justus Lieser Ansprüche angemeldet hatten. Ein vorsorglich getroffenes Restitutionsabkommen, das diese abgelten sollte, hatte im Vorfeld nicht alle Ansprüche berücksichtigt und war laut „Standard“ nachverhandelt worden.
Erbenansprüche
Der Käufer – bekannt ist nur, dass es sich um eine Person, möglicherweise auch ein Konsortium aus Hongkong handelt – wollte seinerseits, dass alle Antragsteller Schadloserhaltungserklärungen unterzeichnen. Eben diese kamen am Ende nicht zustande.
Auf KURIER-Nachfrage war von den Vertretern des Auktionshauses keine Bestätigung zu erhalten, man beruft sich auf Verschwiegenheitserklärungen. Auch der Rechtsvertreter jener Person, die das Bild ursprünglich zur Auktion eingebracht hatte, war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Der „Standard“ nennt seinerseits keine offizielle Quelle, die das Platzen des Deals bestätigt. Ob und wann das Bild nun wieder auf den Markt kommt, ist unklar.
Source:: Kurier.at – Kultur