
Stina Fors eröffnete mit „A Mouthful of Tongues“ – anders als gedacht – das Imagetanz Festival.
von Marie-Sarah Drugowitsch
Eigentlich sollte das Imagetanz Festival dieses Jahr mit der Premiere von „SPÖKA“ der schwedischen Performerin Stina Fors beginnen, wegen einer Erkrankung, die den Probenprozess überschattete, zeigte sie stattdessen ihr Erfolgsstück „A Mouthful of Tongues“, was der Stimmung keinen Abbruch tat.
Fors betritt vor Beginn des Stückes als „eigene Vorband“, wie sie es nennt, die Bühne und führt wie in einer Stand-up-Comedyshow in ihr Stück ein. Beim Wandern hatte ihr eine Freundin die Aufgabe gestellt, all ihre Konzentration auf die Zunge zu legen. Sie fordert das Publikum auf, dies ebenfalls auszuprobieren, und schon beginnt die Vorstellung.
Der Mund ist das Theater
„A Mouthful of Tongues“ – der Titel ist Programm: Der Mund wird zum Theater, die Zunge zur Protagonistin. Zuerst hört man ein Summen und fragt sich, ob diese Töne überhaupt von Fors stammen oder ob irgendwo doch ein Tonband versteckt ist. Im Laufe der Performance wird mit Gesangstechniken wie Knurren, Bauchreden, Zungenübungen und Dinosaurierrufen experimentiert, wobei der Körper nicht in kohärenter Beziehung zu den von ihm erzeugten Lauten steht.
Bewegungen und Geräusche werden in Wiederholungsschleifen durchgeführt, jedoch niemals zu lange wiederholt. Man fragt sich gerade, wie sie das macht, da ist das Stück auch schon wieder zu Ende.
Schon verstanden
Der Abend stand ganz unter dem Motto des Festivals: „You don’t need to understand – it already understood you!“. Zwischen 15. März und 12. April können weitere Performances, Workshops und Partys internationaler und lokaler Choreografen an verschiedenen Standorten besucht werden.
Auch Stina Fors gibt am 18. März Einblick in den Probenprozess für ihr neues Stück, das hoffentlich ebenso selbstironisch ausfällt wie der Eröffnungsabend.
Source:: Kurier.at – Kultur