
Ein Pilotprojekt startet im Herbst. Der ersterFokus in den Schulen lieg auf Handyverbot, Deutscherwerb, und neuen Suspendierungsregeln.
Neo-Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) will das Quereinsteiger-Programm „Klasse Job“ für Lehrer auf Volksschulen ausweiten. Ein Pilotprojekt startet mit Herbst, es wurde von Wiederkehr noch in seiner früheren Funktion als Wiener Bildungsstadtrat initiiert. „Darauf aufbauend soll dann der allgemeine Quereinstieg mit spezifischen Anforderungen in der Volksschule ermöglicht werden“, kündigte der Minister im Gespräch mit der APA an.
Beim Programm „Klasse Job“ bekommen Absolventen fachlich passender Studien einen regulären Lehrervertrag, müssen aber berufsbegleitend ein Quereinsteiger-Studium an einer Pädagogischen Hochschule (PH) abschließen. Bisher gab es das Modell, das als Reaktion auf den zunehmenden Lehrermangel seit 2022 läuft, erst ab der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS).
Ab September startet nun in Wien ein Pilotprojekt für die Volksschulen. Durchgeführt wird es von der gemeinnützigen Bildungsinitiative „Teach for Austria“, über die schon seit 2011 herausragende Hochschulabsolventen an Schulen mit schwierigen Voraussetzungen geschickt werden.
Handyverbot, Deutschförderung, Gewaltprävention
Auch andere Projekte, die Wiederkehr so schnell wie möglich angehen will, kennt man bereits aus seiner Zeit als Wiener Bildungsstadtrat. Schon nächsten Montag will er mit Experten über eine bundesweite Regelung für ein Handyverbot an Schulen beraten. Diese seien „Konzentrationskiller“. Bei Gesellschaftskonflikten werde er das Primat der Politik klar wahrnehmen, betonte er. „Bei Alkohol und Zigaretten sagen wir ja auch nicht: Ist ja egal. Sollen die Schulen selber entscheiden, wer wann wo raucht und trinkt.“
Eigentlich hat das Bildungsressort erst Mitte Februar seine Rechtssicht betont, dass über ein Handyverbot Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler am Standort entscheiden und Vorgaben durch Ministerium oder Bildungsdirektion daher nicht möglich sind. Er wolle die Schulautonomie immer mitdenken, bekräftigte Wiederkehr, bezog sich dabei aber auf die Nutzung der Geräte im Unterricht.
Verpflichtende Deutschförderkurse
Neben dem Handyverbot soll auch beim Thema Deutscherwerb schnell etwas weitergehen. Der Anstieg bei den außerordentlichen Schülern, die zu wenig Deutsch sprechen, um dem Unterricht folgen zu können, sei nicht nur in Wien „besorgniserregend“. Neben den geplanten verpflichtenden Deutschförderkursen vor Schulbeginn und in den Sommerferien, die auch bereits budgetiert seien, soll es auch mehr Deutschförderung in den Kindergärten geben.
„Deutsch ist nicht optional, Deutsch ist für mich Pflicht“, so Wiederkehr. Deshalb seien auch Offensivmittel für den Chancenbonus, über den Schulen mit besonderen Herausforderungen mehr Ressourcen bekommen, und zusätzlich für Regionen mit besonders vielen außerordentlichen Schülern – das sind Wien und die größeren Städte im Land – geben.
Auch beim Thema „Gewaltfreie Schule“ will Wiederkehr schnell aktiv werden. Es soll „unmittelbar“ Beratung darüber geben, wie mit künftig suspendierten Schülern umgegangen wird. Es sei kein zeitgemäßer Ansatz, Schüler, die zur Gefahr für andere werden, einfach wegzuschicken. Manche würden sich sogar darüber freuen und dann im Einkaufszentrum herumhängen. Auch hier hatte Wiederkehr schon als Bildungsstadtrat Ressourcen vom Bund gefordert, damit im Sinne der Gewaltprävention sinnvoll mit diesen Kindern und Jugendlichen gearbeitet werden kann.
Auch Geld für einen Ausbau der Schulsozialarbeit werde es fix geben.
Nächste 15a-Vereinbarung soll kleinere Gruppen in Kindergärten bringen
Bei den Kindergärten will Wiederkehr vieles weiterbringen, auch wenn diese eigentlich Länderkompetenz sind. Gelingen soll das über die nächste 15a-Vereinbarung mit den Ländern, die nunmehr von ihm als …read more
Source:: Kurier.at – Politik