Drohnenkrieg: Revolution mit unabschätzbaren Folgen

Politik

Dächer aus Fischernetzen über den Straßen, Soldaten mit E-Scootern und Schrotgewehren, Schnellboote mit Maschinengewehren, Panzer, mit Gittern bestückt, die aussehen wie Gefährte aus postapokalyptischen Welten. All das – und noch viel mehr – unternehmen sowohl die ukrainischen als auch russischen Streitkräfte zum Schutz vor der derzeit größten Bedrohung am Gefechtsfeld: Den Drohnen. 

Sowohl in der Luft, an Land und zu Wasser werden sie eingesetzt, überall revolutionieren sie die Kriegsführung – und die Entwicklung schreitet ständig voran. Vor wenigen Wochen gelang es etwa einer ukrainischen Wasserdrohne, einen russischen Jet vom Typ Su-30 mittels einer Rakete abzuschießen.

Künstliche Intelligenz

Auf den Schlachtfeldern an der Front in der Ukraine sind die „First-Person-View-Drohnen“ schon längst der Albtraum aller Soldaten. Diese von speziellen Brillen aus gesteuerten Drohnen finden ihre Wege selbst in Schützengräben, Bunker – und auch Panzer.

Dazu kommt, dass beide Seiten ihre Drohnen mit Künstlicher Intelligenz ausstatten: In den letzten Sekunden vor dem Einschlag im Ziel reißt oft die Verbindung zur Drohne ab – sie könnte ihr Ziel auf den letzten Metern verfehlen. Das sollen auf beiden Seiten entwickelte KI-Programme mittels automatischer Zielerfassung verhindern. Auch in puncto Aufklärung und Feinderkennung geht der „Trend“ in Richtung Künstliche Intelligenz.

All das wird von anderen Staaten mit Interesse beobachtet: Wie der Spanische Bürgerkrieg vor dem Zweiten Weltkrieg, so sagen Beobachter, sei auch der Ukraine-Krieg ein Labor für die künftige Kriegsführung. Wie bei jedem Waffensystem in der Geschichte findet zwischen den Weltmächten ein Wettrüsten und vor allem ein gegenseitiges Misstrauen statt.

  Waffen, Eisenbahnen, Luxus: Wie China seine Nachbarn überrollt

Die Tatsache, dass Künstliche Intelligenz schneller entscheidet als der Mensch, so langjährige Kritiker der „Killerroboter“, führe dazu, dass man ohne menschliche „Begrenzung“ im Kriegsfall einen Vorteil habe. Regelmäßig zeigt China, was es im Bereich der Drohnen kann – mittels gigantischer „Drohnen-Shows“, die Kunstwerke in den Himmel zaubern und Feuerwerke obsolet erscheinen lassen.

Was die einen freut, ängstigt die anderen. Und erst kürzlich veröffentlichte Peking das Video eines „Drohnen-Mutterschiffs“, das im Juni seinen Jungfernflug absolvieren soll: Es soll in großer Höhe operieren und Schwärme kleiner Drohnen über gegnerischem Gebiet ausstoßen können.

Billig und effektiv

Doch nicht nur Staaten wie die USA und China „lernen“ aus dieser modernen Kriegsführung: Längst setzen Rebellen, Terroristen, Streitkräfte, Drohnen nach Vorbild des Ukraine-Kriegs ein – und erzielen damit Erfolge.

Eine FPV-Drohne, die in der Herstellung keine 1.000 Euro kostet, kann einen Kampfpanzer vernichten.

Die „Rapid Support Forces“ – der Feind der sudanesischen Regierung, setzt immer stärker auf diese Waffen, um seine Bewaffnungsnachteile gegenüber den sudanesischen Truppen auszugleichen. Indes mehrt die Türkei mit ihrer „Bayraktar-Politik“ ihren Einfluss.

Diese Drohnen sind mit einem Preis von zwei bis fünf Millionen Dollar bedeutend teurer, haben aber auch einen völlig anderen Zweck als FPV-Drohnen: Sie können in bis zu 6.000 Metern Höhe fliegen, mithilfe ihrer Lenkwaffen massiven Schaden anrichten. Allerdings sind sie im Ukraine-Krieg völlig wirkungslos geworden.

Zu Beginn von den Unterstützern der Ukraine gefeiert, da sie Artilleriestellungen, Versorgungskonvois und Kommandoposten bombardierten, fanden die russischen Streitkräfte schon bald ein Gegenmittel. Gegenüber moderner Flugabwehr sind die Bayraktar-Drohnen stark anfällig. In Gebieten wie in Mali können sie jedoch nach wie vor massiven Schaden anrichten. Verfügt die Gegenpartei über eine starke elektronische Kampfführung, …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.