Ein Swing State eröffnet heute die US-Wahl: Das steckt dahinter

Politik
US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf Wahlkampftour im Wake Tech Community College in Raleigh, North Carolina, am 16. August 2024.

Ab heute können im Swing State Briefwähler ihre Stimme abgeben. Was hinter dem Frühstart steckt und welche entscheidenden Staaten bald nachfolgen.

Noch zwei Monate bis zur US-Wahl. Mit anderen Worten: eine kleine Ewigkeit, in der innen- wie außenpolitischen Krisen, unvorhersehbare Ereignisse oder Fehltritte der Kandidaten dem Rennen um das Weiße Haus eine neue Richtung geben können. Etwa die erste (und bislang einzige) TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump am nächsten Dienstag (10.9.) in Philadelphia.

Allein, zigtausend Wählerinnen und Wähler werden voraussichtlich bereits vorher ihre Entscheidung getroffen haben. Und das in einem der sieben voraussichtlich am meisten umkämpften Bundesstaaten: North Carolina.

Dort werden ab heute Freitag, landesweit einzigartig, auf Antrag die Briefwahlunterlagen verschickt, weniger als 50 Tage nach dem Wachwechsel bei den Demokraten von Amtsinhaber Joe Biden hin zu seiner Vize-Präsidentin.

75 Millionen Amerikaner nutzen Briefwahl 2020

Wer in North Carolina früh sein Kreuzchen macht, kann im Lichte der politischen Entwicklungen in den verbleibenden acht Wochen bis zur Wahl also nicht mehr korrigierend eingreifen. Dieser Frühstart im „Tar Heel State“, den Trump 2016 und 2020 knapp gewann, markiert den Beginn der heißen Phase des US-Wahlkampfs.

APA/AFP/ALLISON JOYCE

US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf Wahlkampftour im Wake Tech Community College in Raleigh, North Carolina, am 16. August 2024.

Wahlforscher rechnen damit, dass sich der Trend zur vorzeitigen Stimm-Abgabe insgesamt fortsetzen wird. 2020 hatten wenige Tage vor der Wahl über 75 Millionen Amerikaner bereits gewählt. 2016, vor der Corona-Pandemie, waren es noch 47 Millionen.  

Leidtragender in North Carolina, wo 15 Stimmen für das „electoral college“, also die Wahlmänner, vergeben werden, das auf Basis der „popular vote“, der Wählerstimmen, mit mindestens 270 Stimmen den 47. Präsidenten wählt, ist gewissermaßen Donald Trump. 

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Der Versuch seines neuen parteiunabhängigen Bannerträgers und Ex-Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr., rechtzeitig von den Wahlzetteln in den Swing States zu verschwinden, um Trump keine Stimmen abspenstig zu machen, ist gescheitert. Die zuständige Wahlkommission erklärte, es sei den Kommunen nicht zuzumuten, Hunderttausende Dollar zusätzlich auszugeben, um neue „ballots“ zu drucken.

Demokratischer Gouverneur, aber Swing State für Republikaner 

Elf der vergangenen 13 Präsidentschaftswahlen in North Carolina haben Republikaner gewonnen. Barack Obama siegte 2008 dort völlig überraschend – es war der erste Sieg für die Demokraten seit 1976. Im Jahr 2012 unterlag der erste schwarze Präsident der USA gegen den Konservativen Mitt Romney. North Carolina wird von dem demokratischen Gouverneur Ray Cooper regiert, gilt als tief konservativ in ländlichen Bezirken und liberal-progressiv in akademisch geprägten Städten wie Durham.

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump während einer Wahlkampfveranstaltung im Bojangles Coliseum in Charlotte, North Carolina, am 24. Juli 2024.

Nach North Carolina geht es Schlag auf Schlag. Bereits ab 16. September können die Wähler im Schlüssel-Bundesstaat Pennsylvania vorzeitig ihre Stimme abgeben. Pennsylvania ist jener Bundestaat, der mit Abstand am meisten von den Kandidaten besucht wird und in den mit Abstand am meisten Geld für TV-Wahlwerbung fließt (bisher über 200 Millionen Dollar).

Einen Tag später, am 21. September, gehen von Gesetzes wegen die Stimm-Unterlagen für in Übersee lebende Amerikaner und Militärangehörige in die Post. Ebenfalls zu den Frühstartern zählen Minnesota und Virginia (jeweils 20. …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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