
Im US-Bundesstaat Pennsylvania ist offenbar ein Brandanschlag auf die Residenz von Gouverneur Josh Shapiro verübt worden, einem bekannten Politiker der oppositionellen Demokraten. Shapiro, der vor der Präsidentschaftswahl im November als möglicher Vizekandidat der Demokraten gehandelt worden war, war nach Polizeiangaben in der Nacht zum Sonntag mit seiner Familie zu Hause, als ein Feuer in einem anderen Teil des Gebäudes ausbrach. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Shapiro und seine Familie waren nach eigenen Angaben gegen zwei Uhr morgens von Polizisten geweckt und in Sicherheit gebracht worden. „Gott sei Dank wurde niemand verletzt und das Feuer wurde gelöscht“, schrieb Shapiro kurz darauf bei X.
Die Feuerwehr in Pennsylvanias Hauptstadt Harrisburg wurde den Angaben zufolge gegen 2.00 Uhr alarmiert. „Obwohl das Feuer erfolgreich gelöscht werden konnte, entstand in einem Teil der Residenz erheblicher Sachschaden“, erklärte die Polizei.
Verdächtiger festgenommen
Nach dem nächtlichen Brand hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir eine Person in Gewahrsam haben“, sagte ein Vertreter der zuständigen Behörde bei einer Pressekonferenz. Es handle sich um einen 38-jährigen Mann aus der Gegend.
Die Staatsanwaltschaft kündigte nun an, eine Anklage unter anderem wegen schwerer Brandstiftung, versuchten Mordes und Terrorismus anzustreben. Auch die Bundespolizei FBI sei eingebunden – derzeit werde geprüft, ob zusätzlich eine Anklage auf Bundesebene erhoben werde.
Zu einem möglichen Motiv äußerten sich die Ermittler zunächst nicht. Die Untersuchungen dauerten an, hieß es. Es handle sich um einen „großen und komplexen Tatort“ – die Lage sei ernst, wie auch der Zustand des Gebäudes zeige.
REUTERS/Rachel Wisniewski
Gouverneur Josh Shapiro
Shapiro: Jegliche Gewalt ist inakzeptabel
„Diese Art von Gewalt kommt in unserer Gesellschaft viel zu häufig vor“, sagte Shapiro bei der Pressekonferenz. Ihm sei völlig egal, gegen wen sich solche Taten richteten und mit welcher Begründung – Gewalt sei inakzeptabel. Er lasse sich dadurch weder in seiner Arbeit als Gouverneur noch in seinem Glauben erschüttern. Wenige Stunden vor dem Brand hatte Shapiro, der jüdischen Glaubens ist, ein Foto vom festlich gedeckten Tisch seiner Familie auf X gepostet und ein frohes Pessachfest gewünscht.
Der Demokrat war im vergangenen Jahr zeitweise als möglicher Vizepräsidentschaftskandidat seiner Partei an der Seite von Kamala Harris im Gespräch. Die Entscheidung fiel letztlich auf Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota. Harris unterlag bei der Präsidentenwahl 2024 dem Republikaner Donald Trump, der seit dem 20. Jänner erneut im Amt ist.
Bei der Gouverneurswahl 2022 hatte sich der heute 51-jährige Shapiro deutlich gegen den von Trump unterstützten Republikaner Doug Mastriano durchgesetzt – ein Erfolg, der ihm innerhalb der Demokratischen Partei große Anerkennung einbrachte.
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Source:: Kurier.at – Politik