
Fast 180.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen allein zwischen dem 15. und 25. Mai im Gazastreifen vertrieben worden, seit Israel seine Militäroffensive in dem Palästinensergebiet wieder verschärft hat.
Die eskalierende humanitäre Krise sei äußerst alarmierend, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung auf der Website der Internationalen Organisation für Migration (IOM), in der auf die Flüchtlingslagerkoordinierungsstelle CCCM verwiesen wird.
Insgesamt seien seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe am 18. März fast 616.000 Menschen gezwungen gewesen, ihren Aufenthaltsort zu wechseln, viele von ihnen mehrfach, einige bis zu zehn Mal.
Davor, also während der Feuerpause, seien mehr als eine halbe Million Menschen in ihre Wohnorte zurückgekehrt, um ihr Leben wieder aufzubauen. „Dieser fragile Fortschritt wurde nun wieder rückgängig gemacht, da durch verstärkte Militäroperationen erneut Familien aus den Gebieten vertrieben werden, in die sie erst vor Kurzem zurückgekehrt waren“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Überprüfung mittels Gesichtserkennung oder biometrischer Technologie
Die Verteilung von Nahrungsmitteln durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) soll sich nach Angaben von Hilfsorganisationen auf vier große Verteilungszentren im Süden des Gazastreifens stützen.
Demnach sollen Familien auf Verbindungen zu militanten Hamas-Kämpfern überprüft werden. Dabei könnte Gesichtserkennung oder biometrische Technologie eingesetzt werden. Laut israelischen Angaben dient das System dazu, Hilfsgüter von der Hamas fernzuhalten. Die radikal-islamische Organisation stehle Lebensmittel, um damit die Bevölkerung zu kontrollieren. Die Hamas weist diese Vorwürfe zurück. Sie erklärte, sie schütze Hilfskonvois vor bewaffneten Plünderern.
Source:: Kurier.at – Politik